Osaka – das ist doch wie Tokio. Oder etwa doch nicht? Um es vorweg zu nehmen: Osaka mag zwar ebenso eine moderne japanische Großstadt sein, doch das Flair der Stadt und die Mentalität der Menschen sind mit Tokio kaum zu vergleichen. Osaka ist weniger geordnet und weniger aufgeräumt als Tokio.
In Osaka gibt es lange nicht so viele Sehenswürdigkeiten wie im traditionellen Kyoto oder in der Hauptstadt Tokio. Dennoch sind wir der Meinung, dass ein paar Tage in Osaka zu einer Japan-Reise einfach dazugehören. Unsere Highlights und Tipps im verrückten Osaka verraten wir dir in diesem Blogartikel.
Inhalt
1. Osaka in Japan: Das erwartet dich dort
Schönheit ist nicht unbedingt Osakas Stärke. Du findest hier nicht annähernd einen solch traditionell-japanischen Charme wie im nahegelegenen Kyoto. Falls du Tempel-Hopping im Sinn hast, bist du in Kyoto besser aufgehoben. Osaka hingegen ist das komplette Gegenteil davon. Osaka ist eine moderne Stadt. Wohin du blickst, siehst du Betonklötze.
Osaka ist ein Paradies für Fans von Street Food. In ganz Japan hat Essen ja einen hohen Stellenwert, aber Osaka gilt als kulinarische Hauptstadt des Landes. Einige japanische Spezialitäten stammen aus Osaka, darunter Okonomiyaki und Takoyaki. (Was das genau ist und warum du es unbedingt probieren solltest, verraten wir dir weiter unten in diesem Blogartikel.)
Die EinwohnerInnen Osakas haben den Ruf, „rebellischer“ zu sein – sofern man das von JapanerInnen überhaupt behaupten kann. Und ja, wir müssen zugeben, dass einem das auffällt, wenn man durch die Straßen von Osaka läuft. Osaka ist ziemlich verrückt. Das wirst du spätestens dann merken, wenn du vor den überdimensionalen Leuchtreklamen im Viertel Dōtonbori stehst.
Wie viel Zeit soll ich für Osaka einplanen?
Zwei Übernachtungen würden wir empfehlen, wenn du die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Osakas kennenlernen möchtest. Wenn du es lieber gemütlich angehen möchtest, dann sind drei Nächte besser. So viel Zeit wie in Tokio benötigst du aber in Osaka lange nicht.
Unser Tipp: Bleib drei Nächte in Osaka und plane in dieser Zeit auch einen Tagesausflug nach Nara ein. So haben wir unsere Zeit in Osaka gestaltet und würden es jederzeit wieder so machen.
2. Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in Osaka
Anders als in Tokio oder Kyoto ist die Anzahl an Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in Osaka eher überschaubar. In etwa zwei Tagen kannst du die wichtigsten Highlights von Osaka problemlos sehen.
Dōtonbori: Ebisu Bridge & Glico Sign
Beginnen wir mit dem wohl wichtigsten touristischen Stadtviertel in Osaka: Dōtonbori. Der Hotspot von Dōtonbori ist die Dōtonbori Street, die parallel zum gleichnamigen Fluss verläuft. Auf der Dōtonbori Street ist zu (fast) jeder Tageszeit die Hölle los. Blinkende Leuchtreklamen, unzählige Restaurants und jede Menge Menschen: Ruhe suchst du hier vergeblich.
Nur einen Katzensprung von der Dōtonbori Street entfernt liegt die Ebisu Bridge. Von dieser Brücke blickst du direkt auf das wohl berühmteste Leuchtschild Osakas: das Glico Sign. Man könnte meinen, dass diese Leuchtreklame eine Sportwerbung ist, doch das Gegenteil ist der Fall. Der Athlet ist ein Symbol der gleichnamigen Firma Glico, die die japanische Süßigkeit namens Pocky produziert. Du kennst Pocky vermutlich unter dem Namen Mikado.
Ein guter Zeitpunkt, um Dōtonbori zu besuchen ist übrigens am späten Nachmittag bzw. frühen Abend. Dann kannst du das Viertel nämlich sowohl bei Tageslicht als auch bei Nacht sehen. Die blinkenden Leuchtreklamen wirken bei Dunkelheit noch einmal imposanter.
Anreise: Es gibt mehrere Möglichkeiten z.B. bis zur JR-Station Namba oder zur Osaka Namba Station (mehrere Linien).
Osaka Castle
Die wichtigste historische Sehenswürdigkeit in Osaka ist die Burg von Osaka, auch Osaka Castle genannt. Osaka ist nicht unbedingt für seine Vielzahl an kulturellen Schätzen bekannt, aber Osaka Castle stellt eine Ausnahme dar. Die Burg von Osaka springt mit ihrer hübschen Architektur und den grünen Dächern sofort ins Auge.
Gut zu wissen: Osaka Castle bezeichnet genau genommen ein ziemlich weitläufiges Areal. Das Hauptgebäude („Tenshu“), das du auf den meisten Fotos siehst, ist nur ein Teil davon. Daneben gibt es weitere Türme, Mauern, Gärten und Burggräben.
Der Hauptturm beherbergt ein Museum. Das Spannendste am Rundgang ist aber in unseren Augen der Ausblick von der letzten Etage. Von hier oben blickst du in alle Himmelsrichtungen. Wenn du möchtest, kannst du die Burg von Osaka aber auch nur von außen bestaunen (auch außerhalb der Öffnungszeiten der Burg möglich).
Einen schönen Blick auf Osaka Castle hast du auch vom angrenzenden Castle Park (Nishinomaru Garden). Hierfür wird ein separater Eintritt von 200 Yen fällig.
Infos zum Besuch des Osaka Castle
Anreise: Die nächstgelegene Station ist Tanimachi Yonchome Station (Chuo Line, Tanimachi Line). Auch von Osakajokoen Station (Osaka Loop Line) bist du in nur wenigen Gehminuten bei der Burg.
Eintritt: 600 Yen (Hauptgebäude des Osaka Castle), 200 Yen (Nishinomaru Garden)
Öffnungszeiten: täglich von 9 bis 17 Uhr (letzter Einlass 16:30 Uhr, zu bestimmten Jahreszeiten auch mal länger)
Kuromon Ichiba Market
Der wohl bekannteste Markt in Osaka ist der überdachte Kuromon Ichiba Market. Er besteht mehr oder weniger aus nur einer Straße – die hat es dafür in sich. Verkauft werden vorwiegend Fische und Meeresfrüchte. Wenn du also einmal wirklich ungewöhnliche Fischspezialitäten sehen oder probieren möchtest, bist du hier richtig.
Auch die Spezialität Osakas, Takoyaki, kannst du hier probieren. (Was das genau ist, erfährst du weiter unten in diesem Blogartikel.) Der Kuromon Ichiba Market ist zwar touristischer als gedacht, aber trotzdem einen Besuch wert – und zwar nicht nur bei Regenwetter.
Infos zum Besuch des Kuromon Ichiba Market
Anreise: Von der Nippombashi Station (Sakaisuji Line, Sen-Nichimae Line) sowie der Kintetsu-Nippombashi Station (Kintetsu-Nara Line) sind es nur wenige Gehminuten.
Öffnungszeiten: täglich von 9 bis 18 Uhr (In diesem Zeitfenster haben die meisten Shops geöffnet.)
America-mura & Orange Street
America-mura ist eines der Szeneviertel in Osaka. Der Name kommt nicht von ungefähr: Die vielen kleinen Läden, aus denen lautstark Hip-Hop-Musik tönt, erinnern stark an die USA. Ziemlich kurios: Auf einem Dach thront sogar eine Nachbildung der Freiheitsstatue.
In America-mura findest du auch einige Cafés und Bars. Unser Tipp für Koffein-Fans: Im Streamer Coffee haben wir sehr guten Kaffee getrunken. Das hippe Café bietet sich für eine kleine Pause perfekt an.
Von America-mura ist es nur ein Katzensprung in die sogenannte Orange Street. Diese könnte allerdings gegensätzlicher kaum sein. In der ruhigen Orange Street findest du einige tolle Boutiquen (v.a. Möbel und Interieur) und stylishe Cafés. Recht bekannt ist beispielsweise der Concept Store Biotop – ein Café und Interieur-Laden in einem.
Die Orange Street ist noch um einiges entspannter und auch überschaubarer als wir sie erwartet hätten. Wenn du nicht gerade in Shopping-Laune verfällst, dann bist du sie ziemlich schnell abgegangen.
Anreise: Es gibt mehrere Möglichkeiten z.B. bis zur JR-Station Namba, zur Osaka Namba Station (mehrere Linien) oder zur Shinsaibashi Station (Midosuji Line, Nagahori Tsurumi-ryokuchi Line). Von allen Stationen benötgist du ungefähr 5 bis 10 Minuten zu Fuß.
3. Die beste Aussicht auf Osaka: Unsere Tipps
Osaka ist ein Meer aus Hochhäusern. Dementsprechend viele Aussichtspunkte gibt es in Osaka zu besichtigen. Wir stellen dir zwei der bekanntesten vor, die sich jeweils in unterschiedlichen Stadtteilen befinden. Damit ist der Ausblick jeweils anders, was natürlich spannend ist.
Umeda Sky Building (Kuchu Teien Observatory)
Die Aussichtsplattform auf dem Umeda Sky Building ist wohl die bekannteste in ganz Osaka. Uns wundert’s nicht, denn von dort oben hast du einen fantastischen Blick über Osaka. Von 170 Metern Höhe blickst du in alle Himmelsrichtungen.
Spektakulär ist übrigens nicht nur der Ausblick, sondern auch die Architektur: Nach der Liftfahrt (erst danach werden die Tickets gekauft!) bringt dich nämlich eine verglaste Rolltreppe zur Aussichtsplattform.
Der Innenbereich des Kuchu Teien Observatory ist schon ganz ansehnlich, aber noch spannender wird’s dann einen Stock höher: Dort wartet eine Freiluft-Plattform („Rooftop“) auf dich. Dieser Außenbereich der Aussichtsplattform ist eine Art runder Skywalk – ganz ohne Fensterscheiben, die beim Fotografieren stören könnten.
Wenn das Wetter mitspielt, dann ist der schönste Zeitpunkt für einen Besuch natürlich der Sonnenuntergang. Zu dieser Tageszeit ist allerdings auch am meisten los. Wir waren aus Zeitgründen am Vormittag auf dem Umeda Sky Building und haben es nicht bereut.
Infos zur Aussicht vom Umeda Sky Building
Anreise: Von der Umeda Station (Midosuji Line) bzw. der Osaka Station (JR) bist du in etwa 10 Minuten zu Fuß beim Umeda Sky Building.
Eintritt: 1.500 Yen
Öffnungszeiten: 9:30 bis 22:30 Uhr (letzter Einlass 22 Uhr)
Tsūtenkaku Tower
Mitten im verrückten Nachtviertel Shinsekai ragt der Tsūtenkaku Tower in die Höhe. Der Turm selbst ist keine Schönheit, doch der Ausblick von oben kann sich wirklich sehen lassen.
Wir selbst waren kurz vor Sonnenuntergang beim Tower. Zu dieser Tageszeit ist die Außenplattform nicht mehr zugänglich, denn diese schließt bereits um 19 Uhr. Doch auch von innen ist der Ausblick trotz Glasscheiben toll.
Das Ambiente im Turm ist übrigens ziemlich skurril: Eine der beiden Indoor-Ebenen verwandelt sich beispielsweise bei Nacht in eine Art Disco (mit lauter Musik und Disco-Kugeln). Außerdem begegnet dir im gesamten Turm die sogenannte Billiken-Figur, die an eine Buddha-Statue erinnert. Diese Figur kannst du vor Ort auch kaufen – genau wie viele andere Souvenirs übrigens auch. Alles in allem fragt man sich nicht nur einmal, was das Konzept hinter dem Tsūtenkaku Tower eigentlich sein soll. Typisch Japan eben.
Infos zur Aussicht vom Tsūtenkaku Tower
Anreise: Es gibt drei Stationen, von denen du jeweils ca. 5 bis 10 Gehminuten benötigst: Dobutsuen-Mae Station (Sakaisuji Line, Midosuji Line), Shin-Imamiya Station (JR-Züge und andere), Ebisuchō Station (Sakaisuji Line, Hankai Line).
Eintritt: 800 Yen
Öffnungszeiten: 9 bis 21 Uhr (letzter Einlass 20:30 Uhr)
4. Essen & trinken: Kulinarische Spezialitäten in Osaka
Osaka ist einer der kulinarischen Hotspots von Japan. Viele Spezialitäten des Landes haben hier ihren Ursprung. Daher wird Osaka auch als „Küche Japans“ bezeichnet. Zwei Spezialitäten, die du in Osaka unbedingt probieren musst, sind Okonomiyaki und Takoyaki. Wir verraten dir, was das genau ist und wo du diese Köstlichkeiten probieren kannst.
Okonomiyaki
Okonomiyaki wird häufig als japanisches Omelett bezeichnet, wobei wir der Meinung sind, dass es damit wenig zu tun hat. Die Grundzutaten dieser japanischen Spezialität sind Eier, Kohl und Mehl. Je nach Belieben wird weiteres Gemüse, Fleisch oder Fisch hinzugefügt.
Anschließend wird das Okonomiyaki auf einer Eisenplatte gegrillt. Meist macht der Koch das vor deinen Augen. Oder noch besser: Direkt am Tisch. Es gibt nämlich spezielle Okonomiyaki-Restaurants, deren Tische mit Grillplatten ausgestattet sind. Abgerundet wird das Gericht durch Mayonnaise und eine spezielle Okonomiyaki-Sauce, die ein wenig an Barbecue-Sauce erinnert.
Du solltest Osaka definitiv nicht verlassen, ohne zumindest einmal Okonomiyaki probiert zu haben. Empfehlen können wir beispielsweise das Restaurant Mizuno in Dōtonbori. Gut zu wissen: Dort wird auch eine vegetarische Variante angeboten, was nicht immer der Fall ist.
Takoyaki
Ein typisches Street Food in Osaka sind Takoyaki. Sie werden an vielen Märkten verkauft. Takoyaki sind kleine Teigbällchen, die in einer speziellen Platte gebacken werden. In jedes Teigbällchen wird per Hand ein kleines Stück Oktopus platziert.
Vor dem Servieren werden die Bällchen mit einer Sauce sowie hauchdünnen Fischflocken namens Katsuobushi bestreut. Das Ganze schmeckt weniger stark nach Fisch als man es vielleicht vermuten würde.
In der Dōtonbori Street findest du unzählige Lokale und Straßenstände, an denen Takoyaki vor deinen Augen hergestellt und verkauft werden. Ansonsten ist auch der Kuromon Ichiba Market ein guter Anlaufpunkt, um Takoyaki zu probieren.
5. Hoteltipp für Osaka
Wir haben drei Nächte im Hotel Moxy Osaka verbracht, das wir dir sehr empfehlen können, wenn du auf der Suche nach einem jungen Hotel bist. Die Zimmer sind zwar recht klein (wie fast immer in Japan), aber sehr komfortabel und hipp eingerichtet. Das Bett ist sehr bequem – wir haben richtig gut geschlafen.
Das Hotel liegt gut 5 Gehminuten von einer U-Bahn-Station entfernt. Von dort bist du etwa in zwei Stationen in Dōtonbori. Das Frühstück ist nicht unbedingt ein Highlight. Da empfehlen wir in Japan generell eher auswärts eine Kleinigkeit in einem Café zu essen. Frühstück in Japan ist nämlich meist an den asiatischen Gaumen angepasst und westliche Gerichte sind in der Unterzahl.
Ein kleiner Tipp: Achte bei der Buchung darauf, dass du ein Zimmer mit Fenster buchst (steht bei Booking.com direkt dabei). Es gibt nämlich im Moxy Osaka einige Zimmer ohne Fenster. Das wäre für uns nichts – wir brauchen Tageslicht. Mit dem richtigen Zimmer ist das Hotel jedenfalls empfehlenswert.
Hier kannst du das Hotel buchen: Moxy Osaka
Transparenz: Einladung & Affiliate Links
Wir wurden von All Nippon Airways (ANA) nach Japan eingeladen – vielen herzlichen Dank für diese tolle Möglichkeit! Damit ihr euch auskennt: Hin- und Rückflug sowie das Programm für die ersten 5 Tage (Tokio, Hakone, Osaka) wurden in finanzieller Hinsicht von ANA übernommen. In der Programmgestaltung waren wir frei – wir waren die gesamte Zeit über auf eigene Faust unterwegs. Wir entschieden uns, unseren Aufenthalt in Japan auf eigene Kosten zu verlängern.
Dieser Blogartikel enthält unsere persönlichen Empfehlungen in Form von sogenannten Affiliate Links. Wenn du etwas über die Links buchst oder kaufst, erhalten wir eine kleine Provision. Für dich ändert sich dadurch am Preis überhaupt nichts. Tausend Dank von uns beiden!
Warst du schon einmal in Osaka? Was muss man deiner Meinung nach gemacht haben? Gibt es noch weitere Highlights, die du empfehlen würdest? Was sind deine Tipps für Osaka? Wir freuen uns auf deine Erfahrungen!