Kulmbach – vor unserem Roadtrip durch Franken haben wir in fragende Gesichter geblickt, als wir den Namen dieser Stadt nannten. Mit einer einzigen Ausnahme: Bierliebhaber wussten sofort, wovon wir sprechen. Kulmbach gilt nämlich als die heimliche Hauptstadt des Bieres. Das liegt insbesondere daran, dass die Brauereidichte angeblich weltweit nirgendwo so hoch ist wie zwischen Kulmbach und Bamberg.
Es war jedoch nicht allein das Bier, das uns letztlich an Kulmbach gefallen hat, sondern vor allem die gemütliche Atmosphäre in der Altstadt und natürlich das Wahrzeichen der Stadt: die Plassenburg. In diesem Blogartikel erzählen wir dir von den schönsten Sehenswürdigkeiten und verraten dir unsere persönlich erprobten Tipps für Kulmbach.
Inhalt
1. Kulmbach: die gemütliche Stadt in Franken
Es dauert nicht lange, bis man sich im überschaubaren Zentrum der 26.000-Einwohner-Stadt zurechtgefunden hat. Kulmbach ist vor allem eines: angenehm unaufgeregt – und legt dabei ein gewisses „Understatement“ an den Tag. Das hat uns vom ersten Moment an gefallen. Kulmbach ist eine wirklich schöne Stadt, ohne dass man es dort in die Welt posaunen muss.
Als wir in Kulmbach ankamen, waren wir irgendwie vom ersten Moment an entspannt. Vielleicht liegt es auch daran, dass es – von der Plassenburg einmal abgesehen – keine wirklich großen Sehenswürdigkeiten in Kulmbach gibt. Die braucht es aber auch gar nicht, denn in Kulmbach haben wir wieder einmal die Kleinigkeiten zu schätzen gelernt: ein Eisbecher in einem wirklich vorzüglichen Eissalon (oder Eisdiele, wie man in Deutschland sagt), ein Radausflug zum See oder ein gutes Bier unter Kastanienbäumen.
2. Sehenswürdigkeiten in Kulmbach
Die Plassenburg ist mit Sicherheit die Sehenswürdigkeit Nummer eins in Kulmbach. Unserer Meinung nach darf man Kulmbach nicht verlassen, ohne einmal den Blick von der Plassenburg auf die Altstadt gesehen zu haben.
Auch in der Altstadt selbst gibt es einige hübsche Plätze und Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Wir sind sonst eigentlich nicht der Typ für Stadtführungen, aber jene ca. einstündige Führung durch die malerischen Gässchen Kulmbachs fanden wir sehr spannend und kurzweilig. Stadtführungen kannst du in der Touristeninformation buchen (Buchbindergasse 5).
Plassenburg
Das Wahrzeichen der Stadt thront auf einem Berg hoch über der Altstad. In der Plassenburg sind vier Museen untergebracht, darunter ein besonders skurriles: nämlich eines der größten Zinnfigurenmuseen der Welt. Einmal pro Woche kann man im Deutschen Zinnfigurenmuseum auch zusehen, wie die filigranen Zinnfiguren hergestellt werden. Wir hatten Glück: Bei unserem Besuch war der Zinngießer gerade anwesend und so durften wir ihm bei seiner Arbeit über die Schulter blicken.
Die restlichen drei Museen, welche die Plassenburg beherbergt, sind – ganz der Historie des Bauwerkes entsprechend – vor allem für geschichtlich Begeisterte interessant. Besuchen kannst du hier das Museum Hohenzollern, das Armeemuseum Friedrich der Große und das Landschaftsmuseum Obermain.
Natürlich kannst du auch einfach das Außenareal erkunden und dir anschließend Kaffee und Kuchen in der Burgschänke im Innenhof der Plassenburg gönnen. Einen tollen Blick auf die Stadt hast du vom Rondell. Den Platz empfehlen wir dir besonders zum Sonnenuntergang – mehr dazu weiter unten.
Eine Sache müssen wir noch beichten: Für das Foto vom Turm der Plassenburg wurde für uns eine Ausnahme gemacht. Üblicherweise darf man da nämlich leider nicht hoch. Aber wir versprechen dir: Ein Besuch der Plassenburg lohnt sich auch ohne Turmbesteigung.
Infos zum Besuch der Plassenburg
Öffnungszeiten: von April bis Oktober von 9 bis 18 Uhr, von November bis März von 10 bis 16 Uhr
Führung: regelmäßig einmal pro Stunde, ausgewählte Bereiche (z.B. der 2. Stock des Hohenzollern-Museums) sind nur im Rahmen einer Führung zugänglich
Eintritt: 7 Euro für Erwachsene (alle vier Museen), Außenbereich (inkl. Innenhof) kostenlos zugänglich
Anreise: Nur zu Fuß oder mit dem Bus „Plassenburg-Express“. (Achtung: Es gibt während der Öffnungszeiten keine öffentlichen Parkplätze.) Der Fußweg von der Innenstadt zur Plassenburg dauert ca. 15 bis 20 Minuten (bergauf).
Roter Turm
Der Rote Turm ist ein ehemaliger Wachturm, der seinem Namen alle Ehre macht: Vom Fundament bis zur Spitze ist die Farbe Rot ein wiederkehrendes Element. Kürzlich wurde der Rote Turm renoviert und zwar wunderschön, wie wir finden. Auch das Innere hat uns sehr überzeugt. Dort sollen jetzt Ateliers für Künstler entstehen – ein ganz besonderer Platz für kreatives Schaffen, wie wir finden.
Das Highlight im Roten Turm ist aber immer noch der Ausblick aus dem letzten Stockwerk. In alle Himmelsrichtungen kannst du hier blicken und bekommst einen tollen Eindruck davon, wie idyllisch Kulmbach eigentlich gelegen ist.
Infos zum Besuch des Roten Turms
Adresse: Kapellengässchen 5, 95326 Kulmbach
Öffnungszeiten: Besuch nur im Rahmen einer Stadtführung möglich
Kulmbacher Badhaus
Mitten in der verwinkelten Altstadt Kulmbachs ist ein historisches Highlight zu finden: das Badhaus. Im Mittelalter befand sich in den Gemäuern eine Badeanstalt. Heute ist das Haus eines der letzten erhaltenen Badehäuser in ganz Deutschland.
Das heutige Badhaus beherbergt ein kleines Museum. Die Innenräume kannst du zu den angegebenen Öffnungszeiten besuchen, doch auch von außen ist das renovierte Badhaus wirklich ein Blickfang.
Infos zum Besuch des Badhaus
Adresse: Oberhacken 34, 95326 Kulmbach
Öffnungszeiten: Freitag bis Sonntag von 13 bis 17 Uhr
Eintritt: kostenlos
Marktplatz Kulmbach
Alle Wege führen zum Marktplatz – zumindest in Kulmbach. Irgendwie landeten wir immer und immer wieder dort. Und das ist auch gut so, denn der Marktplatz mit dem Luitpoldbrunnen ist wirklich einer der schönsten Orte der Stadt.
Eines der auffälligsten Gebäude am Marktplatz ist das Rathaus mit seiner gelben Rokoko-Fassade. Unser liebster Platz, um das Marktplatz-Flair zu genießen, ist übrigens das Eiscafé Sanremo. Dort wird nicht nur köstliches Eis, sondern auch sehr guter Kaffee serviert.
Ein Besuch des Marktplatzes lohnt sich auch zur Dämmerung: Dann nämlich werden sowohl das Gebäudeensemble auf dem Marktplatz als auch die Plassenburg auf der Anhöhe sehr schön beleuchtet.
Museen im Mönchshof
Nicht nur bei schlechtem Wetter zu empfehlen: die drei Museen im Mönchshof. Das Steckenpferd auf diesem ehemaligen Brauerei-Areal ist das Brauereimuseum, welches wir auch besucht haben. Wir hätten uns kein solch umfangreiches sowie liebevoll und sehr modern gestaltetes Museum erwartet. Wenn du dich für Bier interessierst, dann wirst du es hier sehr mögen. Wir wagen einmal zu behaupten: Viel mehr Wissen über Bier kann man gar nicht sammeln. Das Brauereimuseum ist zum Teil sehr interaktiv gestaltet. Am Ende der Ausstellung darfst du natürlich noch ein frisch gezapftes Bier kosten.
Auf demselben Areal findest du außerdem das Gewürzmuseum sowie das Bäckereimuseum. Falls du in Kulmbach also einmal Pech mit dem Wetter hast, kannst du problemlos einen ganzen Tag hier verbringen.
Infos zum Besuch der Museen im Mönchshof
Adresse: Hofer Straße 20, 95326 Kulmbach
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr
Eintritt: 8 Euro (1 Museum) bzw. 16 Euro (3 Museen) für Erwachsene
3. Sonnenuntergang in Kulmbach
Kulmbach wird von mehreren Seiten von Hügeln umringt. Und das bedeutet: Es gibt einige Plätze zu entdecken, von denen du bei Sonnenuntergang einen tollen Blick auf die Stadt und/oder die Plassenburg genießen kannst.
Schießgraben
Der Schießgraben ist eindeutig einer unserer Lieblingsplätze in Kulmbach. Den solltest du dir nicht entgehen lassen, wenn du in Kulmbach bist. Von hier hast du einen herrlichen Blick auf die Stadt und die Plassenburg im Hintergrund. Mit ein bisschen Wetterglück taucht die tiefstehende Sonne die Gebäudefassaden vor Sonnenuntergang in ein wunderschönes Licht.
Plassenburg
Der vielleicht bekannteste Aussichtspunkt in Kulmbach befindet sich direkt vor den Toren der Plassenburg. Vom Rondell, das auch außerhalb der Öffnungszeiten jederzeit zugänglich ist, liegt dir Kulmbach zu Füßen.
Besonders schön ist das Ambiente hier zum Sonnenuntergang. Wir waren die einzigen Menschen weit und breit und hätten Stunden hier oben verbringen können. Parken kannst du außerhalb der Öffnungszeiten übrigens auf einem kleinen Parkplatz, der sich nicht weit vom Rondell befindet (untertags ist dort allerdings Halteverbot).
Rehberg
Auf den Rehberg wurden wir erst aufmerksam, als wir von der Plassenburg auf die gegenüberliegenden Hügeln blickten. Unser Stadtführer bestätigte uns dann, dass man vom Rehberg einen tollen Panoramablick auf die Plassenburg genießt. Daher haben wir uns an einem Abend spontan ins Auto gesetzt und uns auf den Weg gemacht.
Eigentlich gäbe es hier einen ca. 12 Kilometer langen Rundwanderweg, den „Rehberg-Weg“. Wir sind allerdings nur mit dem Auto auf den Rehberg gefahren und haben uns ein schönes Plätzchen mit Aussicht gesucht. Hat sich gelohnt, oder?
4. Radausflug zum Mainzusammenfluss und zur Kieswäsch
Ein paar Kilometer außerhalb von Kulmbach treffen der Rote und der Weiße Main aufeinander und vereinen sich zu einem Strom. Um ehrlich zu sein: Das Ganze ist weniger aufregend als es klingt. Das Highlight unseres Radausflugs war für uns persönlich daher nicht der Mainzusammenfluss, sondern die Kieswäsch, auch bekannt als Mainaue Kulmbach.
Dieser Badesee ist eine naturbelassene Oase. An heißen Tagen gibt es in und um Kulmbach wohl keinen besseren Ort für eine Abkühlung. Was den Aufenthalt perfektioniert? Ganz klar: Ein kaltes Getränk oder ein Eis. Dafür gibt es direkt am See einen Kiosk, den Biergarten „Zur Kieswäsch“. Falls du Hunger bekommst, werden dort auch Snacks wie z.B. Pommes Frites oder Currywurst serviert.
Der Fahrradweg zur Kieswäsch und weiter zum Mainzusammenfluss ist übrigens sehr gut beschildert. Achte einfach immer auf das grüne Radsymbol – meist steht dann auch noch die jeweilige Entfernung dabei. Vom Stadtzentrum Kulmbach erreichst du den Mainzusammenfluss in etwa 20 Minuten.
5. Essen & Trinken in Kulmbach: Unsere Tipps
Eisdiele Sanremo
Der „place to be“ auf dem Marktplatz ist eindeutig die Eisdiele Sanremo. Wir waren gleich mehrmals dort und immer waren fast alle Tische belegt. Das Eis schmeckt hier ganz hervorragend und auch der Espresso ist ungewöhnlich gut (ja, wir sind anspruchsvoll!). Unser Geheimtipp (der nicht auf der Karte steht): Bestell dir einen Espresso mit einer Kugel Vanilleeis. Besser geht’s nicht, ehrlich!
Adresse: Marktplatz 9, 95326 Kulmbach
Kommunbräu Kulmbach
Zurecht eines der beliebtesten Restaurants in Kulmbach ist das Kommunbräu. Hier wird traditionelle fränkische Küche mit einem Hauch internationalem Flair serviert – oder auch „a weng wos annersch“ wie es auf der Speisekarte heißt. Neben Klassikern wie der gefüllten Kulmbacher Bierzwiebel kannst du im Kommunbräu zum Beispiel auch mal ein Curry oder Enchiladas bestellen.
Abgesehen von ausgezeichnetem Essen gibt’s im Kommunbräu vor allem eines: selbst gebrautes Bier. Die Besonderheit: Zusätzlich zu den bekannten Bier-Klassikern wird im Kommunbräu jeden Monat nach dem hauseigenen Bierkalender ein ganz spezielles saisonales Bier gebraut. Immer am ersten Mittwoch im Monat wird der Anstich des Monatsbieres gebührend zelebriert. Dann gibt’s für alle eine kostenlose Probe.
Ein Highlight im Sommer ist eindeutig der Biergarten unter Kastanienbäumen. Ein besonderes Flair haben auch die Räumlichkeiten selbst: Drinnen sitzt man in den Gemäuern einer ehemaligen Mühle.
Adresse: Grünwehr 17, 95326 Kulmbach
Patchwork
Ganz und gar nicht traditionelle, sondern sehr junge, kreative Fusionsküche gibt’s im Patchwork. Auf der Speisekarte stehen Burger (mit und ohne Fleisch), Salate und viel mehr.
Wenn du dich vegetarisch oder vegan ernährst, wirst du es hier lieben: Hier gibt’s nämlich eine ungewöhnlich große Auswahl an fleischlosen Gerichten. Das junge, hipe Ambiente mochten wir ebenfalls sehr. Unser Fazit: Sehr empfehlenswert!
Adresse: Grabenstraße 9, 95326 Kulmbach
6. Unsere Unterkunft in Kulmbach
Wir haben für zwei Nächte im Hotel Kronprinz geschlafen. Das Hotel liegt mitten in der Altstadt – bis zum Marktplatz sind’s vielleicht 3 Gehminuten. Man merkt, dass das Gebäude Geschichte hat, denn der Stiegenaufgang ist ziemlich eng. Unser Zimmer lag im dritten und letzten Stockwerk (Achtung: kein Aufzug!) und war für ein Stadthotel größer als gedacht. Wir konnten im Vorbeigehen auch einen Blick in ein Einzelzimmer werfen und das war wirklich sehr klein im Vergleich zu unserem.
Wir haben uns in unserem Zimmer sehr wohl gefühlt. Auch das Bett war sehr bequem. Das Frühstück ist überschaubar, aber die Qualität der Speisen stimmt auf jeden Fall. Sehr lecker fanden wir das hausgemachte Joghurt. Parken kannst du übrigens in der nahegelegenen Tiefgarage, die gerade einmal ein paar Schritte vom Hotel entfernt ist.
Hier kannst du das Hotel buchen: Hotel Kronprinz
Transparenz: Werbung & Affiliate Links
Dieser Blogartikel entstand in Kooperation mit FrankenTourismus. Wir bereisten im Rahmen der Kampagne „15 cities“ insgesamt 15 fränkische Städte.
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Warst du vielleicht schon einmal in Kulmbach und hast noch zusätzliche Tipps? Oder planst du eine Reise durch Franken und hast noch Fragen? Lass uns gerne einen Kommentar da – wir freuen uns!
Mir wird immer wieder bewusst, dass es noch so viele Orte in Deutschland gibt, die ich erkunden muss. Meine nächste Studienreise sollte in die Hauptstadt des Biers gehen, keinen Zweifel :D Sehr schöner Artikel. Ich wünsche euch weiterhin ganz viel Spaß auf eurer Reise :)
Du sagst es – genau so geht es uns auch! :D Ein Wahnsinn, wie viel es in Deutschland zu entdecken gibt!
Danke dir für deinen Kommentar!
Alles Liebe,
Kathi