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Road Trip durch die Sierra Nevada: Tipps für die Alpujarras

Einladung

Andalusien kennt jeder, doch die wenigsten verschlägt es in den gebirgigen Osten. Dabei ist die Bergregion der Alpujarras am Südhang der Sierra Nevada atemberaubend schön. Schneeweiße Dörfer blitzen hier aus der kargen Gebirgslandschaft hervor – Südspanien wie aus dem Bilderbuch!

Die Alpujarras liegen gerade einmal 50 Kilometer östlich von Granada. Wenn du auf deiner Reise durch den Süden Spaniens eine ursprüngliche Region abseits ausgetretener Pfade entdecken möchtest, dann können wir dir die Alpujarras im Sierra Nevada Nationalpark nur wärmstens empfehlen. In diesem Blogartikel zeigen wir dir, was dich bei deinem Roadtrip erwartet.

1. Die Sierra Nevada & die Alpujarras im Überblick

Die Sierra Nevada ist das höchste Gebirge auf dem Spanischen Festland. Es erhebt sich im Südosten des Landes vor den Toren der Stadt Granada. Wer Granadas Wahrzeichen, die Alhambra, kennt, der hat auch bereits einen Blick auf die Sierra Nevada geworfen: Die markanten meist schneebedeckten Berge, die viele Fotos zieren, gehören nämlich zur Sierra Nevada.

Die Südflanke der Sierra Nevada ist besser unter dem Namen Alpujarras bekannt. Hier erwarten dich karge Täler und Schluchten und einige der schönsten Bergdörfer Spaniens: Mit ihrem weiß gekalkten Häuschen sind die Dörfer der Alpujarras schon von der Ferne ein ziemlicher Blickfang.

Wie viel Zeit soll ich für die Alpujarras im Sierra Nevada Nationalpark einplanen?

Wir selbst blieben zwei Nächte in den Alpujarras, genauer gesagt in Lanjarón. In dieser Zeit haben wir die wichtigsten Dörfer der Region erkundet und haben auch eine sehr coole Jeep Tour unternommen. (Mehr dazu gleich.) Doch mal ehrlich: Wir wären am liebsten viel länger geblieben!

Falls du also vorhast, auch die eine oder andere längere Wanderung zu machen (was wir dir sehr empfehlen würden), dann solltest du mindestens drei Nächte in der Region einplanen. Die Alpujarras sind ein Eldorado für Wanderbegeisterte.

Dann kannst du beispielsweise den Mulhacén besteigen. Er ist mit 3.479 Metern der höchste Gipfel der iberischen Halbinsel. Aber keine Sorge: Es gibt auch genügend weniger anspruchsvolle Wanderungen. Wenn du Natur magst, wird dir in den Alpujarras jedenfalls nicht langweilig werden, soviel steht fest.

2. Unsere Homebase: Lanjarón am Fuß der Sierra Nevada

Von Granada kommend ist Lanjarón das erste Dorf in den Alpujarras. Falls dir der Name bekannt vorkommt, dann aus gutem Grund: In Lanjarón wird das bekannteste Mineralwasser Spaniens abgefüllt.

Das sympathische verschlafene Dörfchen ist unserer Meinung nach der perfekte Ausgangspunkt für die Erkundung der Alpujarras bzw. der Sierra Nevada. Dass die Uhren hier anders – nämlich langsamer – ticken, merken wir spätestens, als wir einen ersten Spaziergang ins „Zentrum“ wagen (der Hotelangestellte besitzt Humor).

Wir begegnen kaum anderen Menschen, und wenn, dann haben sie es sich gerade auf einer der Parkbänke gemütlich gemacht und grüßen, ganz genügsam, mit tiefen Lachfalten in ihrer vom Sommer gegerbten Haut, vorbeigehende Menschen – uns.

Ein kleiner kulinarischer Tipp für den Nachmittag: Eines der wohl besten und günstigsten Nougat-Croissants unseres Lebens haben wir in der Cafeteria Denebola gegessen.

Unser Hotel-Tipp: Hotel Alcadima

Übernachtet haben wir im wohl schönsten Hotel in ganz Lanjarón, dem Hotel Alcadima. Luxus darfst du dir hier nicht erwarten, dafür ist das Flair sehr authentisch und gemütlich. Die Hotel-Anlage ist wirklich liebevoll gestaltet und der Garten überraschend weitläufig. Kurz gesagt: Einfach ein Platz zum Wohlfühlen.

Die Zimmer sind zwar etwas in die Jahre gekommen, aber sehr nett und gemütlich. Es gibt einen Outdoor-Pool und sogar einen Indoor-Pool, sodass du auch bei kühleren Temperaturen baden kannst.

Vom Abendessen waren wir sehr begeistert, das war wirklich köstlich. Eine besondere Erwähnung verdient auch das wirklich sehr freundliche Personal. Unser Fazit: Wir würden jederzeit wiederkommen!

Hier kannst du das Hotel buchen: Hotel Alcadima

3. Roadtrip zu den weißen Dörfern der Alpujarras

Pampaneira, Bubión und Capileira

Unsere Erkundungstour zu den weißen Dörfern der Alpujarras startet in Lanjarón. Von hier führt dich die Strecke ostwärts, immer weiter Richtung Gebirge. Mit jeder Kurve wird die Landschaft spektakulärer, bis schließlich nach ungefähr 30 Minuten wie aus dem Nichts drei weiße Dörfer vor der Windschutzscheibe auftauchen: Pampaneira, Bubión und Capileira.

Wie Schneereste vom letzten Winter stechen sie aus der kargen Landschaft hervor. Pampaneira, Bubión und Capileira sind drei der bekanntesten und meistbesuchten Dörfer in den Alpujarras. Sie liegen an den Hängen der Schlucht des Río Poqueira. Die Dörfer trennen jeweils nur wenige Fahrminuten, du kannst sie also mit dem Auto sehr schnell erkunden.

Entschleunigender ist es allerdings, die Dörfer im Rahmen einer Wanderung zu besichtigen. Ein Rundwanderweg verbindet die drei Dörfer miteinander. Du bist hier etwa 3 bis 4 Stunden unterwegs.

Die drei Dörfer sind sich allesamt ziemlich ähnlich und schnell erkundet, und doch könnten wir Stunden in den engen Gässchen verbringen. In Pampaneira solltest du einen Zwischenstopp in der Schokoladenmanufaktur Abuela ili chocolate einplanen. Ein nettes Restaurant gleich beim Hauptplatz von Pampaneira ist die Casa Diego.

Trevélez

Unser nächstes Ziel: Trevélez, eine der höchstgelegenen Gemeinden Spaniens. Auf dem Weg dorthin lohnt sich ein Zwischenstopp bei der Fuente Agria im Dorf Pórtugos. Das Wasser dieser Quelle ist dank des Gesteins stark eisenhaltig und schmeckt dementsprechend auch stark nach Metall. Einheimische kommen hier her, um sich das Wasser abzufüllen, denn es soll heilende Wirkung haben.

Von Pórtugos schlängelt sich unser Auto den engen Kurven folgend immer tiefer in die Gebirgskette der Sierra Nevada hinein. Andere Verkehrsteilnehmer sind rar, hier in den Schluchten und Tälern der Alpujarras.

Erst, als wir Trevélez erreichen, begegnen wir wieder anderen Individuen. 800 Menschen wohnen in Trevélez. Für die Alpujarras ist das viel. Und wirklich, zumindest der Hauptplatz ist städtischer als jener von Pampaneira oder Bubión. Wer zwei Mal abbiegt, befindet sich aber gleich wieder in leeren Gassen. Das Gefühl, durch ein idyllisches Dorf zu spazieren, werden wir also nicht einmal in einem der größten Dörfer der Alpujarras los.

Tipps für Trevélez

Falls du die Spezialität der Region, den Jamón de Trevélez, verkosten möchtest, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür: Die Schinkenmanufaktur Tienda Maruja ist eine von nur ganz wenigen Betrieben, die diesen herkunftsgeschützten Schinken produziert.

Sehr gut zu Mittag gegessen haben wir im Restaurant Meson La Fragua. Das Restaurant ist eine Institution in Trevélez mit sehr guter Küche. Im oberen Stockwerk speist du hier mit herrlichen Blick auf die Landschaft. Es gibt auch vegetarische Gerichte. Wirklich empfehlenswert!

Einen tollen Blick auf Trevélez hast du von der Calle Carretera. Von einem kleinen Aussichtspunkt, der sich auf der anderen Seite der Schlucht befindet, blickst du direkt auf die weiß gekalkten Häuser.

4. Jeep Tour durch die Sierra Nevada

Ist es möglich, dieses Pensum an landschaftlicher Schönheit noch einmal zu übertreffen? Wir sagen ja! Und zwar im Rahmen einer Jeep Tour durch die kargen Gebirgszüge der Sierra Nevada. Mit einem Jeep kannst du – anders als mit dem Mietwagen – nämlich die zahlreichen Offroad-Pisten befahren. So lernst du die Alpujarras noch einmal aus einer völlig neuen Perspektive kennen.

Es ruckelt und rumpelt, als sich unser schon etwas in die Jahre gekommener Jeep seinen Weg entlang der verlassenen Schotterstraße in die Höhe bahnt. Mit jedem Aussteigen, jedem Ein- und Ausatmen in dieser einsamen Landschaft nehmen wir mehr Entschleunigung mit, mehr Ruhe, mehr Gelassenheit – nicht wissend, dass die Krönung der Abgeschiedenheit noch folgen würde.

O Sel Ling, das buddhistische Meditationszentrum übt auf uns mehr Faszination als jeder andere Ort in den Alpujarras aus. Es könnte genauso gut in Tibet stehen. Die Atmosphäre ist grandios – viel schöner, als man es in Worten jemals beschreiben könnte.

Infos zur Jeep Tour

Wir waren mit dem Anbieter Nevadensis unterwegs, den wir sehr empfehlen können. Die Tour dauert etwa 5 Stunden und wird in privaten Gruppen durchgeführt. Der Preis hierfür beträgt etwa 200 Euro.

Ein weiterer Anbieter für Jeep Touren ist Nevada Guides. Deren Tour kannst du sogar über GetYourGuide buchen: Jeep Tour durch die Sierra Nevada.

5. Weitere Tipps für deinen Roadtrip durch die Alpujarras/Sierra Nevada

Fortbewegung in den Alpujarras

Der nächstgelegene größere Flughafen befindet sich in Málaga. Von dort sind es etwa 1,5 Stunden bis Lanjarón. Am Flughafen in Málaga kannst du ganz bequem dein Mietauto abholen.

Wir buchen unser Auto immer über Sunny Cars. Sunny Cars ist eine Vermittlungs-Plattform. Das bedeutet: Du buchst über die Website von Sunny Cars und holst dein Auto vor Ort von einer lokalen Autovermietung (Hertz, Europcar etc.) ab.

Der wichtigste Vorteil bei der Buchung über Sunny Cars ist, dass hier bereits eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbehalt inkludiert ist. Im Falle eines Schadens (egal ob fremd- oder eigenverschuldet) wird dir der Selbstbehalt von Sunny Cars erstattet.

Hier kannst du nach günstigen Mietautos suchen: Sunny Cars

Die Hauptstraßen in den Alpujarras sind mit dem eigenen Auto problemlos befahrbar. Wenn du allerdings weiter in die Berge fahren möchtest, geht das nur über Schotterstraßen und in diesem Fall ist eine Jeep Tour empfehlenswert.

Die beste Reisezeit für die Alpujarras/Sierra Nevada

In Andalusien ist das Klima ja tendenziell sehr trocken und extrem heiß, doch die Bergregion der Alpujarras tanzt da ein wenig aus der Reihe, denn hier ist die Temperatur doch meist niedriger als in den Küstenregionen. Je höher du fährst, desto kühler wird es naturgemäß. Im Winter ist die Sierra Nevada ein beliebtes Wintersportgebiet und du kannst beispielsweise Skifahren gehen.

Wir selbst waren Ende Oktober/Anfang November in den Alpujarras. Das Wetter war recht durchwachsen: Mal sehr angenehm und sonnig, mal recht regnerisch und sehr kühl.

Zwischen Juni und September fällt am wenigsten Niederschlag. Solltest du im Herbst in die Region reisen, dann würden wir dir also am ehesten den September empfehlen, da die Chance für schönes Wetter in diesem Monat einfach größer ist. Ansonsten ist der Frühling (Mai, Juni) natürlich auch eine tolle Reisezeit.

Reiseführer für Andalusien

Wir selbst waren mit dem Lonely Planet Reiseführer Andalusien unterwegs, den wir sehr empfehlen können. Die Alpujarras finden hier auch auf einigen Seiten Platz. Eine wirklich ausführliche Beschreibung der Region darfst du dir nicht erwarten, aber für einen Überblick reicht es. Solltest du also mehrere Orte in Andalusien bereisen, dann ist der Reiseführer auf jeden Fall die richtige Wahl: Er ist kompakt und sehr ansprechend gestaltet.

Hier kannst du den Reiseführer kaufen: Lonely Planet Reiseführer Andalusien


Transparenz: Einladung & Affiliate Links

Wir wurden von Granada Tourismus und Spanien Tourismus eingalden – vielen Dank! Dieser Blogartikel enthält unsere persönlichen Empfehlungen in Form von sogenannten Affiliate Links. Wenn du etwas über die Links buchst oder kaufst, erhalten wir eine kleine Provision. Für dich ändert sich dadurch am Preis überhaupt nichts. Tausend Dank von uns beiden!

Hat es dich schon einmal in die Sierra Nevada oder in die Dörfer der Alpujarras verschlagen? Hinterlass uns doch gerne einen Kommentar mit deinen Tipps und Erfahrungen – wir freuen uns!

15 Kommentare

  1. Sarah

    Ich war gerade auf der Suche nach Details über die Sierra Nevada, weil wir in den kommenden Wochen einen Roadtrip durch Andalusien machen. Echt hilfreich mit wunderschönen Fotos – eine Inspiration! Danke!
    LG
    Sarah

    1. Sommertage

      Liebe Sarah,
      das freut uns sehr! Uns hat’s super gut gefallen – die Dörfer in dieser Landschaft sind etwas Besonderes!
      Eine schöne Reise & liebe Grüße! :)

  2. raphael

    Sehr schön gemacht ! Suche gerade nach einer Tour die ich mit einem Freund machen möchte. Outdoor, Adventure durch Spanien mit zwei 4 WD Cars ;-)

  3. Doris

    Hallo Ihr Zwei, was soll man dazu nur sagen, ausser traumhafte Fotos wiedermal. Super spannender Bericht und ich dachte ich habe bereits fast alles an Andalusien gesehen. Denkste, ihr schafft es immer wieder mir neue Seiten zu zeigen. Danke. Lg Doris

    1. Sommertage

      Danke liebe Doris :)
      Freut uns sehr, dass wir dir als Andalusien-Experten noch ein bisschen etwas Neues bieten konnten. Dafür haben wir bis auch die Sperre Nevada und Granada nichts gesehen. Das nächste Mal holen wir uns dann bei dir ein paar Tipps ein :)

  4. Paleica

    wow, das sieht ja aus wie aus einer völlig anderen welt. ich habe auch gleich an tibet oder nepal gedacht. sehr beeindruckend!!

    1. Sommertage

      Ja stimmt – auf manchen Fotos würde man echt nicht erahnen, dass man sich in Spanien befindet. Wobei die Landschaft im Frühling wieder ganz anders ausschauen soll – so hat man uns das zumindest gesagt ;-)

  5. Kathrin Heckmann

    Hach!! Ich werde ab Samstag auch für eine Woche in Andalusien sein und freu mich schon so auf die Berglandschaften dort. Hab noch gar nichts genaueres geplant, aber ein Abstecher in die Sierra Nevada muss auf jeden Fall sein!! Mal gucken, ob man da im Dezember auch Schneemänner bauen kann! :-)

    Viele Grüße
    Kathrin

    1. Sommertage

      Oh wie schön!! Ich hab grad auf die Wettervorhersage geschaut – wenn du ein bisschen höher kommst, stehen die Chancen auf einen Schneemann nicht schlecht ;-) Ich freu mich schon auf deine Eindrücke!
      LG Romeo

  6. Anita

    OMG habe greade Gänsehaut bekommen, beim Lesen eures Posts und beim Bildergucken! Da geht mir als Spanienfan das Herz auf! Sooo wunderschöne Eindrücke – und auch schon auf meiner Bucket List! Diese Ecke Spaniens kenne ich leider noch nicht! GLG, Anita

    1. Sommertage

      Danke für deinen Kommentar <3
      Du als Spanien-Fan kommst in Andalusien sicher voll auf deine Kosten. So einen schönen Kurztrip hatten wir schon lange nicht mehr! Nur den Sommer würden wir meiden, denn da soll's heißer als heiß sein ;-)

  7. Julia

    Das sieht alles so herrlich friedlich und ursprünglich aus – ich mag ja so kleine, mediterrane (Berg)Dörfer total! Da würde ich mich jetzt sofort hinsetzen auf diesen Holzstühlen ;)

    1. Sommertage

      Dort leben muss ich zwar nicht unbedingt, aber für ein paar Wochen zum abschalten, genießen und erkunden ist es ganz toll. Im Winter kann man dort übrigens Skifahren :D Soll angeblich wie bei uns vor 20 Jahren sein ;-)

      1. Steffi

        Hallo
        Wir planen,im Oktober von Norddeutschland aus über die Sierra Nevada an die Küste zu fahren.
        Ist das auch mit dem WoMo gut machbar?
        VG Steffi

        1. Sommertage

          Hallo liebe Steffi,

          schwierige Frage, da wir die von dir genannte Strecke selbst nicht gefahren sind (schon gar nicht mit dem Wohnmobil ;)). Die Straßen, auf denen wir unterwegs waren, wären aber auch mit dem Wohnmobil machbar gewesen. Eine Ausnahme sind hier die „Dirt Roads“, die wir im Rahmen einer Jeeptour befahren haben. Aber entlang der Hauptstraßen sollte es kein Problem sein. :)

          Liebe Grüße,
          Kathi

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