Playa del Carmen – noch in den 70er Jahren ein verschlafenes Fischerdorf, heute einer DER touristischen Hotspots in Mexiko. Uns verwundert es nicht: Playa del Carmen ist nämlich mit wunderschönen, karibischen Traumstränden gesegnet.
Allerdings (so ehrlich müssen wir sein): Von allen Orten auf unserer Yucatán-Rundreise hat uns Playa del Carmen am wenigsten gefallen. Warum das so war und wie man sich hier dennoch eine wunderschöne Zeit machen kann, verraten wir dir in diesem Blogartikel. Vorhang auf für unsere persönlichen Tipps und Erfahrungen für Playa del Carmen.
Inhalt
1. Playa del Carmen: Wissenswertes, Erfahrungen & FAQs
Was erwartet mich in Playa del Carmen?
- Karibische Bilderbuch-Strände
Beginnen wir mit den positiven Aspekten: So schöne Strände wie entlang der Riviera Maya haben wir wirklich selten gesehen. Hier erwartet dich weißer, feinster Sandstrand & türkisblaues Meer.
- Pauschaltourismus
Nicht so toll: An manchen Strandabschnitten in Playa del Carmen reiht sich ein Hotel ans nächste. Viele davon sind All-Inclusive-Hotels bzw. auf den amerikanischen Pauschaltourismus ausgerichtet. Wir haben uns sagen lassen, dass es in Cancún wohl noch viel „schlimmer“ ist, aber fest steht: So ganz unser Fall war der Trubel ehrlicherweise nicht.
- Wenig authentisches Flair
Wer die Quinta Avenida („5th Avenue“) in Playa del Carmen entlang spaziert, wird es gleich bemerken: Authentisches Flair? Fehlanzeige! Hier dominieren die üblichen Modeketten das Straßenbild. Im Vergleich zu anderen Reisezielen auf der Yucatán-Halbinsel geht es in Playa del Carmen deutlich internationaler zu.
Lohnt sich ein Zwischenstopp in Playa del Carmen?
Ja und nein. Wir haben Playa del Carmen ans Ende unserer Mexiko-Reise gelegt, um vor dem Abflug noch einmal Sonne zu tanken. Da Playa del Carmen nicht einmal eine Autostunde vom Flughafen Cancún entfernt liegt, bietet sich das an.
Ob wir es bereuen, in Playa del Carmen gewesen zu sein? Definitiv nicht! Wir haben es uns im Beach Club unserer Wahl richtig gut gehen lassen. (Unser Tipp dazu folgt natürlich an späterer Stelle in diesem Blogartikel.)
Ob wir wieder nach Playa del Carmen reisen würden? Vermutlich eher nicht, da uns andere Strand-Destinationen auf der Yucatán-Halbinsel mehr zugesagt haben.
Wie viele Tage soll ich in Playa del Carmen verbringen?
Wir selbst blieben zwei Nächte in Playa del Carmen und fanden das ehrlicherweise auch ausreichend. Dazu muss man sagen, dass Playa del Carmen „nur“ der Abschluss unserer Rundreise auf der Yucatán-Halbinsel war und wir davor schon viel Zeit an anderen Stränden verbracht haben.
Suchst du ein Reiseziel für einen längeren Strandurlaub in Mexiko? Dann würden wir persönlich eher zu Tulum als zu Playa del Carmen raten. Obwohl Tulum ebenso touristisch ist, spricht uns das „Hippie-Flair“ dort definitiv mehr an.
2. Die schönsten Strände in Playa del Carmen
Playa del Carmen ist mit endlos langen Stränden gesegnet, die teilweise ineinander übergehen. Folgende Strände sind die beliebtesten bzw. bekanntesten.
Playacar Beach
Playacar ist sozusagen eine Stadt innerhalb der Stadt. In diesem weitläufigen Gebiet südlich des Zentrums sind unzählige Hotels angesiedelt. Nichtsdestotrotz (oder gerade deshalb) gilt der Strand von Playacar als der schönste in Playa del Carmen.
Der Nachteil an Playacar: Wenn du nicht gerade in einem der Hotels dort übernachtest, musst du dich zu Fuß auf den Weg zum Strand von Playacar machen. Playacar ist nämlich für externe Gäste mit dem Auto nicht erreichbar.
Je nachdem, von wo in Playa del Carmen du losgehst, erreichst du Playacar zu Fuß in etwa 10 bis 25 Minuten. Alternativ kannst du dich auch mit dem Taxi nach Playacar bringen lassen (ungefähr 120 Pesos).
Am Strand von Playacar ist üblicherweise überraschend wenig los und es erwartet dich ein karibischer Strand wie aus dem Bilderbuch. Eine Infrastruktur (Beach Clubs, Restaurants etc.) gibt es nicht – nimmt also am besten etwas zu trinken bzw. zu essen mit.
Mamitas Beach
Das klassische „Playa-del-Carmen-Flair“ findest du an diesem Strand namens Mamitas, der nach dem gleichnamigen Beach Club benannt ist. Der Strand ist sozusagen der „Hausstrand“ von Playa del Carmen und befindet sich direkt in Zentrumsnähe. Zugang zum Mamitas Beach findest du beispielsweise am Ende der Calle 28.
DJ-Sounds und Beach Clubs – am Mamitas Beach pulsiert das Leben. Hier sind viele junge Leute anzutreffen und ab und an finden auch Strandpartys statt.
Uns persönlich ist für einen entspannten Strandtag hier zu viel Trubel, es gibt aber auch ruhigere Ecken, sodass du sicher ein nettes Plätzchen findest. Gegen eine kleine Gebühr (oder Mindestkonsumation – je nachdem) kannst du dir auch Liegen mit Sonnenschirm leihen.
Unser Tipp: Xpu-Há
Auf der Suche nach dem perfekten Strand für unseren allerletzten Strandtag in Mexiko sind wir am Xpu-Há Beach gelandet. Und was sollen wir sagen: Beste Entscheidung!
Der Strand von Xpu-Há liegt außerhalb von Playa del Carmen, genauer gesagt etwa 25 Autominuten vom Zentrum entfernt. Dich erwartet ein Postkartenmotiv von einem Strand: Feinster Sand, türkisblaues Wasser – einfach wunderschön!
Wir haben unsere Zeit am Strand von Xpu-Há im KSM Beach Club verbracht. Die gewöhnlichen Liegen (nicht das Strandbett) sind kostenlos, man muss allerdings vor Ort etwas konsumieren. (Am besten vorab kurz checken, ob es einen Mindestbestellwert gibt – bei uns gab es keinen.) Wir haben uns einfach im Laufe des Tages immer wieder etwas bestellt (frische Kokosnuss, Cocktails, Nachos). Das hat für uns perfekt gepasst!
Es ist aber natürlich nicht unbedingt notwendig, einen Beach Club zu besuchen, falls du das nicht möchtest. Gut zu wissen: Für den Xpu-Há Beach wird ein geringes Eintrittsgeld von 60 Pesos fällig. Parkplätze sind vorhanden.
Wichtiger Hinweis: Braunalgen-Problem in Mexiko
Vielleicht ist dir der Begriff „Sargassum“ schon untergekommen? Falls nicht, dann lies unbedingt weiter. Wie die gesamte Riviera Maya in Mexiko ist nämlich auch Playa del Carmen vom Braunalgen-Problem betroffen.
Was das bedeutet? Je nach Saison (und durch andere, nur teilweise erforschte Ursachen) wird jede Menge Sargassum (im Englischen oft „Seaweed“ genannt) an die Küste gespült. Die Situation ist seit einigen Jahren teilweise außer Kontrolle geraten, sodass richtige Algenteppiche im Meer entstanden sind, die das Schwimmen nicht wirklich zum Vergnügen gemacht haben.
Am Strand lagern sich die Braunalgen ebenfalls ab und sorgen für einen recht unangenehmen Geruch. Vor großen Hotels bzw. an bekannten Stränden wird der Strand zwar meist gut gesäubert, an nicht so frequentierten Abschnitten sieht es aber häufig anders aus.
Woher weiß ich, welche Strände betroffen sind?
Schlechte Nachricht: Da sich die Situation beinahe täglich ändern kann bzw. immer andere Regionen betrifft, ist es leider praktisch unmöglich, eine Vorhersage zu treffen.
Wir haben aber einen super Tipp für dich. In dieser Facebook-Gruppe werden täglich aktuelle Fotos bzw. Updates von verschiedensten Stränden in Mexiko gepostet: Sargasso Seaweed Updates Riviera Maya. Noch mehr Infos über unsere persönlichen Erfahrungen findest du in diesem Blogartikel: Tulum.
3. Essen & Trinken: Tipps für Restaurants & Cafés
Die Auswahl an Restaurants in Playa del Carmen ist endlos und sehr international geprägt. Es gibt Sushi und Thai Food, Burger und Pizza und natürlich – wie könnte es anders sein – auch mexikanische Restaurants.
Bei der Fülle an Restaurants in Playa del Carmen kann man schon einmal ziemlich überfordert sein, daher verraten wir dir in diesem Kapitel unsere kulinarischen Tipps.
Lara & Luca
Ein cooles Frühstückslokal gesucht? Dann können wir Lara & Luca sehr empfehlen. Auf der Speisekarte stehen Avocado Toast, Eggs Benedict und andere Klassiker. Dazu gibt’s sehr guten Kaffee – optional auch mit pflanzlichen Milchsorten.
Im Lara & Luca treffen sich in erster Linie Expats und junge Reisende. Das Lokal ist üblicherweise sehr gut besucht und die Tische stehen vergleichsweise eng. Nichtsdestotrotz können wir dieses hippe Café sehr empfehlen.
El Fogon
Diese einfache Taquéria serviert köstliche, typisch mexikanische Gerichte. Wer also auf der Suche nach Tacos, Quesadillas und Co ist, dem können wir einen Besuch sehr empfehlen.
Das Ambiente ist einfach und traditionell, die Preise günstig und der Andrang üblicherweise groß. Das Restaurant ist auch unter Locals sehr beliebt. Unser Fazit: Vorbeischauen lohnt sich.
La Cueva del Chango
Super Essen & tolles Ambiente – das beschreibt dieses Restaurant am besten. Du sitzt hier in einer wunderschönen, wirklich liebevoll gestalteten Gartenanlage. Einfach herrlich!
Serviert wird sowohl Frühstück als auch Mittag- und Abendessen. Auf der Speisekarte stehen Spezialitäten der mexikanischen Küche. Großes Plus: Es gibt auch unzählige vegane bzw. vegetarische Optionen.
Bio Natural
Der Name lässt es bereits vermuten: Im Bio Natural werden ausschließlich biologische Zutaten verwendet. Die meisten Gerichte sind vegan, einige vegetarisch. Serviert wird Fusionsküche, also beispielsweise Salate, Bowls, Pitas oder indisches Curry.
Das Lokal befindet sich sehr zentral in Playa del Carmen, genauer gesagt ums Eck der berühmten Quinta Avenida („5th Avenue“). Das Ambiente ist unscheinbar, aber geschmeckt hat es uns sehr gut.
4. Unser Hoteltipp für Playa del Carmen
Einer der Gründe, weshalb wir unsere Zeit in Playa del Carmen letztlich ziemlich genossen haben, war unsere wunderbare Unterkunft, das Hotel Morgana. Dieses hübsche Boutique-Hotel können wir dir nur wärmstens empfehlen.
Jedes Zimmer ist ein bisschen anders und mit viel Liebe fürs Detail gestaltet. Die Betten sind sehr bequem und auch sonst fühlt man sich einfach wohl. Unser Tipp: Achte bei der Buchung darauf, dass du eines der Zimmer in den höheren Kategorien erwischst, denn in der günstigsten Kategorie gibt es kein richtiges Fenster. (Ist in der Beschreibung aber gut ersichtlich.)
Das Hotel liegt zwar nicht direkt am Meer, du erreichst den Strand aber in wenigen Minuten zu Fuß. Außerdem darfst du dich auf einen richtig coolen Rooftop Pool freuen. Ein großes Lob verdient auch das zuvorkommende Personal. Wir wurden so herzlich empfangen und auch während unseres Aufenthalts mit tollen Tipps versorgt.
Hier kannst du das Hotel buchen: Hotel Morgana
5. Unser Fazit zu Playa del Carmen
Muss man Playa del Carmen unbedingt gesehen haben? Wir finden nicht. Das künstlich hochgezogene Zentrum von Playa del Carmen ist wenig charmant. Und auch als Strand-Reiseziel auf der Yucatán-Halbinsel ist Playa del Carmen nicht unsere erste Wahl. (Da hat uns Tulum doch deutlich mehr zugesagt.)
All das ist natürlich Kritik auf hohem Niveau, denn die Strände sind ohne Zweifel wunderschön. Aufgrund der Nähe zum internationalen Flughafen von Cancún bietet es sich also perfekt an, vor dem Heimflug noch ein paar Strandtage einzulegen.
Damit du dir noch einen besseren Überblick verschaffen kannst, haben wir dir in dieser Karte unsere Highlights und die schönsten Strände in Playa del Carmen eingezeichnet. Einen schönen Urlaub wünschen wir dir!
Transparenz: Affiliate Links
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Hast du vielleicht ebenfalls deinen Urlaub schon in Playa del Carmen in Mexiko verbracht? Wie hat es dir gefallen? Hast du noch Tipps, die du gerne ergänzen möchtest? Wir sind gespannt auf deine Erfahrungen!
Vielen Dank für deinen interessanten Erfahrungsbericht.
Wir fliegen ende November nach Playa del Carmen und fragen uns ob es sich lohnt im Rahmen einer privaten Tour einen Abstecher nach Xpu Ha zu machen , aufenthalt für zwei Stunden. Lohnt sich das ? Oder eher die zwei stunden in einer Cenote verbringen ?
Zwei Stunden empfinden wir für Xpu-Ha ehrlich gesagt etwas kurz. Da würden wir persönlich eher eine Cenote in der Nähe von Playa bevorzugen.
Vielen Dank für den tollen Reisebericht.
Wir fliegen im Dezember hatten uns vorgenommen alles mit dem Mietwagen zu erkunden.
allerdings hat man uns dazu abgeraten. es sei in den letzten Jahren sehr viel gefährlicher auf der Halbinsel Yucatan geworden.
Überfälle, Bandenkriege und vor allem die korrupten Polizisten bei einer Verkehrskontrolle. Hat Jemand Erfahrung aus den letzten 2 Jahren? ist das tatsächlich so schlimm?
Liebe Rina,
sehr gerne – vielen Dank für deinen Kommentar & sorry fürs späte Freischalten. Der Kommentar ist komischerweise im Spam-Ordner gelandet, daher hatten wir ihn fast übersehen.
Wir selbst können die Frage leider nicht wirklich beantworten, weil unsere Erfahrung ein paar Jahre zurückliegt. Aber vielleicht findet sich ja jemand unter den Mitleser*innen, die/der weiterhelfen kann?
Alles Liebe an euch & herzliche Grüße,
Kathi & Romeo
Wir haben im Januar 2021 eine Rundreise mit dem Mietwagen gemacht. Wir hatten keinerlei Probleme, weder mit Kartellen noch mit der Polizei. Es gibt Kontrollstellen vom Militär auf den Autostrassen, jedoch haben sie uns dort einfach durchgelassen. Ich habe auch schon gelesen, dass dies mit dem Bestechen vorkommen kann, aber selbst haben wir dies nicht erlebt. Würde mich vielleicht einfach darauf einstellen, dass diese Möglichkeit besteht.
Ich persönlich hatte auf der Rundreise nie das Gefühl, dass es gefährlich sei. Die Empfehlung, dass man nicht bei Dunkelheit fahren soll (was man viel liest) würde ich wenn möglich einhalten. Dies aber mehr aus dem Grund, dass man die Strassenschwellen (Topes) manchmal schon bei Tag fast nicht sieht und auch die Strassen teilweise Schlaglöcher haben in welche man nicht hineingeraten möchte.
Hoffe dies hilft dir ein bisschen.
Hallo Rina, wir waren gerade wieder im August/September in PDC und das nun innerhalb der letzten 5 Jahre zum 6. Mal. Wir nehmen immer ein relativ günstiges Hotel mit Frühstück als Basis Station, um von PDC aus die Gegend mit dem Auto zu erkunden und für ein paar Tage zu bleiben wo es uns gefällt. So waren wir u.a. für ein paar Tage in Merida, auf Holbox, Campeche, Tulum, Chichen Itza, Las Coloradas etc.. Wir hatten nie Probleme mit der Polizei bzw. Kartellen, egal zu welcher Tages-/Nachtzeit auch immer wir gefahren sind. Tatsächlich überlegen wir im Dezember eine größere Rundreise mit dem Auto zu machen, die uns von Quintana Roo bis nach Oaxaca führen soll. Ich hoffe die Infos sind hilfreich und ich wünsche Euch eine traumhafte Zeit in Mexiko. Viele Grüße Marco
Lieber Marco,
danke dir vielmals für deine Erfahrungen zur aktuellen Situation! :)
Ganz liebe Grüße,
Kathi & Romeo
Wir waren 1993 in playa del carmen. Traumurlaub mit traumhaften Meer und idyllischer Ortsplatz mit kleinen Lokalen. Der Strand zeitig in der Früh gehörte uns so gut wie alleine und das im Novemer.
2022: unser Hotel in dem wir 1993 die ersten Gäste waren existiert nicht mehr. Massentourismus. Keine Möglichkeit schnell einmal zum „Marktplatz“ zu gehen. Der Strand: ganz schlimm, braune Brühe mit Massen an Seetang. Wir sind schon viel gereist, aber sowas haben wir noch nie gesehen. Sehr schade! Kann nur empfehlen: einen Traumurlaub in Erinnerung behalten und kein zweites Mal mehr kommen!
Liebe Michaela,
ohje, das klingt gar nicht gut. Und ja, wir glauben dir sofort, dass Playa den Carmen eine einzige Enttäuschung ist, wenn man so wie ihr das letzte Mal 1993 dort war. Es muss wie eine andere Welt aussehen. Für die Massen an Algen kann die Küste zwar nichts, aber ja, auch das trübt natürlich den Urlaubseindruck sehr.
Wir wünschen euch weiterhin viele tolle Reisen & senden herzliche Grüße,
Kathi & Romeo
Hallo mein mann und ich haben vor kurzem geheiratet. Mein Traum war ea immer nach Mexiko, besonders Tulum zu reisen. Jetzt haben wir von 25. 05.-05.06. 2022 Urlaub jedoch ist da Regenzeit…. Denkt ihr es wird wie aus Eimern runter schütten oder vllt Glück? Weil mexiko ohne erkunden wäre einfach zu schade…. Würde mich freuen wenn ihr mir ein Tipp geben könnt. Liebe Grüße
Liebe Anne,
in puncto Regenzeit würden wir an deiner Stelle mal ein paar Erfahrungsberichte aus verschiedenen Foren lesen. Wir selbst können da leider keine persönliche Erfahrung weitergeben, weil wir im Dezember in Mexiko waren.
Was du jedenfalls auch im Blick behalten solltest, ist das Algenproblem. Das artet leider in letzter Zeit ein wenig aus. So schade!
Herzliche Grüße,
Kathi & Romeo
Uns hat der Bericht stark beeinflusst, Playa del Carmen nur 1,5 Tage zu besuchen. Fazit: Wenn man es so macht, ist der Bericht zutreffend. Auf einer längeren Rundreise halte ich die gewählte Dauer aber für falsch und verzerrt die Möglichkeiten. Als sich die Quarantäneampel am 09.05 veränderte, verbrachten wir noch die letzten 7 unserer 30 Tage-Yucatan-Halbinsel-Tour hier (Tulum früher verlassen, Cancun ausgelassen) und finden 1 Woche ideal. Argument war lediglich günstig&Selbstverpflegung; im Ergebnis dann begeistert. Trotz des deutlichem Abstieg bei Übernachtung, trotz Seealgen, die im April nicht da waren, aber ab Mai über die Hurrikan-Saison kommen und nur bei Privatstränden gesäubert werden.
Anders als Cancun und Tulum wird Playa überwiegend von Europäern und weißen Südamerikanern besucht, auch mit Kindern: per se nicht die klassischen „Me First“-Massentouristen! Es ist zudem eine Stadt, wo Mexikaner etwas feiern und man eher auch als Zweitwohnsitz wohnt. Der Menschenschlag ist angenehm, um ins Gespräch zu kommen und sich zu befreunden. Ist das benachbarte Cozumel auch super (ohne Kreuzfahrtschiffe aktuell), trifft man dort eher größere, familiäre Gruppen aus Mexiko/USA, und es ist eine kleine, aber weitläufige Insel, in der man Auto oder Taxi fahren muss, was sich auch aufsummiert, ist man nur zu zweit. Hervorzuheben ist auch: Die Menschen haben eine gesunde Körperhaltung, nehmen die Natur wahr und keiner steht nur für Fotos rum, kifft oder hat eine eigenwillige Selbstdefinition. Auch sind hier weniger Menschen tätowiert und gepierct, obwohl das viel angeboten wird und eher für Springbreaker und Durchreisende ist.
Während Tulum voller Hipster, Angeknackster und „Me First“-Massentouristen ist, die da nur wg. ihres Instagram-Accounts hinfahren, ist Playa konservativ und auch die Mexikaner dort (aus Mexiko-Stadt) weniger Loco, aber aktiver und ausgelassen am feiern. Das hat man sonst an der Küste nur in Acapulco, was anders als Playa die Kriminalitätswelle vor 10 Jahren nicht so gut eingehegt hat und viele Touristen verlor, die keine Lust auf Probleme haben. Das Liedgut ist karibisch und mexikanisch und auch freikomponiert, während in Tulum Rap, eigenwilliges Minimaltechno und Mainstream-Musik gespielt wird.
In Tulum zwingen einen die Strandresorts zwingend zum Konsum. Residieren ist günstig nur in der komplett kulturlosen Stadt möglich, die Kilometer abseits des Strandes liegt, sonst ist es sehr teuer und die Algen hat man dort genauso. In Playa hab ich frischen Hummer (18€ das Kilo) und Garnelen (4€ das Kilo) zum Marktpreis gekauft, nach Zubereitung leicht eingefrostet wie auch Bier, Wasser und frischen Saft, und damit dann am Strand bei 33 Grad gepicknickt und Beachfußball und meine Freundin Volleyball gespielt. Das gibt es in Tulum nur gegen Gebühr, und ich finde unsere Variante exklusiver.
Wenn man den klassischen Touri-Kram als sauberes Beiwerk sieht, kann man in Playa qualitativ sehr gut in der kompletten internationalen Varietät günstiger als in Deutschland essen. Auf einer Rundreise ist das auch nett, aber schlägt eben vor allem durch, wenn man dort verweilt oder es als Zentrum seiner Reise betrachtet. Es gibt sowohl günstige Appartements auf 2-Wochen bis Monatssicht für 10 € den Tag zu mieten, wie auch eine Menge Appartements in Playacar Zone 1 und besondere BnB, also keine Boutique-Hotels und keine Rooftops, mit natürlicher Cenote für 40-50 €. Gerade das Umland bis Chichen Itza inkl. Valladolid, die nördlichen Cenoten wie Agua Dulce (1 Tag) und selbstverständlich die Cenoten um Playa und Akumal (an anderen Tagen) lässt sich per Mietwagen/Tour/Bus oder Collectivo super von Central Playa ansteuern, dazu muss man nicht bis nach Tulum, was sich eher nur für sich selbst, Coba sowie Muyil in 2 Tagen eignet und als Weiterfahrt nach Bacalar/Chetumal/Belize. Tulum hat auch deutlich teurere Mietwagenangebote. Wenn man das vor hat, kann man hier mit Sicherheit locker 100 € sparen und an Comfort gewinnen.
Wow, danke erst einmal für deinen ausführlichen Kommentar – und die vielen anderen auf unserem Blog. Wissen wir sehr zu schätzen. (restliche Antworten folgen :)
Zu Playa del Carmen: Interessante Eindrücke & spannend, was du schreibst. Den Unterschied zwischen Tulum & Playa haben wir ähnlich, wenngleich nicht ganz so ausgeprägt erlebt wie du es schilderst. Aber die Sache mit „Me First“ ist natürlich so dermaßen zutreffend, dass wir beim Lesen ganz schön schmunzeln mussten. Das ist wirklich schade und hat uns an Tulum auch sehr gestört…
Danke jedenfalls sehr für deine Einschätzung und Erfahrung – das hilft anderen, die diesen Beitrag lesen, vielleicht in der Urlaubsplanung weiter.
Liebe Grüße,
Kathi & Romeo
Hallo Zusammen,
ich bin 1994 mit Rücksack gereist und habe wunderbare Erinnerungen! Ist es wirklich so schlimm geworden. Cancun war die Hölle?
In Cancun waren wir leider nicht (nur am Flughafen), aber in Playa del Carmen hat sich in den letzten Jahren sicher einiges getan…
Die Braunalgen sind momentan eine Plage.
Danke für dein Update. So schade und traurig… :(
Na da bin ich ganz bei euch…..
Ich war 3 Mal in Playa del Carmen – 2002, 2006 und 2016. Da dann wohl das letzte Mal.
2002 – wir hatten eine Woche Crew Stop in Cancun, nahmen uns ein Auto und fuhren von Cancun (das war damals schon voller Hotelklötze) nach Coba, Tulum und eben Playa del Carmen. Das als Abschluss – es war ein ruhiger Fischerort, es gab ein paar Lokale direkt am Strand, wo man auf einfachen Sesseln mit den Füßen im Sand frischen Fisch aß und dabei den Fischern zusehen konnte. Die Quinta Avenida war ein beschauliche Einlaufsstraße mit allem Notwendigen. In Summe total charmant und angenehm.
2006 -wieder Crew Stop in Cancun, wieder Ausflug, diesmal mit dem Bus, nach Playa. Noch immer recht nett, allerdings hatte bereits Mc. Donalds Einzug erhalten, und erste goße Hotels waren zu sehen. Kann mich noch gut an die fette amerikanische Familie erinnern, die mit ihren Mc Donalds Sackerln das nette einheimische Fischlokal in Beschlag nahm und keinen Respekt vor den Einheimischen zeigte. Da war ich schon etwas weniger begeistert von dem Ort.
2016 – ich erkannte es nicht wieder. Ich war am Ende einer mehrwöchigen Tour durch Südmexiko, von Mexiko City über das Hochland bis eben Cancun – und ich war schockiert. Die riesigen Shopping Malls bei der Einfahrt, der inzwischen komplett verbaute Strand, die Quinta Avenida voll von Luxus Markenboutiquen, dazu die schicken Restaurants, Bars und Clubs und die Ramsch-Souvenirläden. So schön die Tour durch Mexiko war, Playa erstickte im Massentourismus und ließ mich Mexiko am Ende mit einem etwas schalen Gefühl verlassen.
So gesehen, man sollte fast Orte, die man schön fand, so in Erinnerung behalten und nicht nochmal kommen. Playa war einer meiner ärgsten Erfahrungen, wie schlimm eine Entwicklung im Lauf einiger Jahre werden kann. Werde wohl nicht wiederkehren.
Danke für deine Erfahrungen, Step! Es ist leider wirklich traurig, was (Massen-)Tourismus anrichten kann. Wir haben ähnliches in Krabi (Thailand) erlebt und können daher gut nachvollziehen, wie es dir ergangen sein muss!