Kampot und Kep, zwei verschlafene Orte an der Küste Kambodschas, haben uns von Anfang an begeistert. Weil Kampot und Kep nur gut 20 Kilometer voneinander entfernt liegen, lassen sie sich ideal miteinander kombinieren.
In Kampot darfst du dich auf französische Kolonialarchitektur freuen, und das angenehm unaufgeregte Kep ist überhaupt der perfekte Ort für alle, die ein paar Tage entspannen möchten. Wer Action oder Party sucht, ist hier komplett falsch. Wenn du aber ein bisschen ins einheimische Leben eintauchen möchtest, wirst du es in Kampot und Kep lieben.
Bei einer Reise durch Kambodscha können wir dir nur wärmstens empfehlen, auch einen Zwischenstopp in Kampot und Kep einzulegen. In diesem Blogartikel zeigen wir dir, was dich erwartet und verraten unsere persönlichen Tipps für Kampot und Kep.
Inhalt
1. Wissenswerte Infos über Kampot & Kep im Überblick
Was dich in Kampot & Kep erwartet
Genug vom Chaos und der Hektik in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh? Dann ab mit dir an die Küste! In den beiden benachbarten Provinzen Kampot und Kep geht es nach wie vor sehr ruhig und beschaulich zu.
Das Städtchen Kampot ist eindeutig das belebtere der beiden. Es liegt am Fluss, dem Teuk Chhou, und ist für seine Überbleibsel französischer Kolonialarchitektur bekannt. Dass leider das Geld für die Renovierung fehlt, merkt man ziemlich schnell: An allen Ecken bröckelt der Putz und vergleichsweise wenige Gebäude sind renoviert. Dennoch (oder vielleicht gerade deshalb) mochten wir das einzigartige Flair in Kampot sehr.
Kep wiederum war einst einer der wichtigsten Badeorte Kambodschas. Der Strand ist allerdings kein wirkliches Highlight – für einen klassischen Badeurlaub würden wir Kep definitiv nicht empfehlen. Die wichtigste Sehenswürdigkeit in Kep ist der Crab Market: Hier wird eine riesige Auswahl an Meeresfrüchten angeboten. In den nebenan gelegenen Restaurants kannst du mit Blick aufs Meer speisen.
Noch etwas macht die Region besonders: Eine der besten Pfeffersorten der Welt, der Kampot Pfeffer, wird hier angebaut. Einige Pfefferplantagen kannst du besichtigen und erhältst einen Einblick in die Gewinnung des kostbaren Pfeffers. Das Beste allerdings ist eindeutig der frische Pfeffer, der in den Restaurants der Region oft auf den Tisch kommt. Wenn man einmal richtig frischen Pfeffer probiert hat, möchte man ihn nie wieder missen – einfach köstlich!
Noch ein Tipp am Rande: In den Provinzen Kampot und Kep mehren sich Berichte von streunenden, bellenden Hunden. Am besten, du versuchst nächtliche Spaziergänge abseits des Zentrums zu meiden. Wir persönlich haben keine negativen Erfahrungen gemacht, wollten aber dennoch eine kleine Warnung anbringen.
Wie viele Tage soll ich für Kampot & Kep einplanen?
Wir selbst haben uns dazu entschieden, in beiden Orten einen Stopp einzulegen: In Kampot verbrachten wir drei Nächte, in Kep zwei Nächte – insgesamt also fünf Nächte. Wir konnten es somit wirklich sehr gemütlich angehen und hatten auch genügend Zeit für einen Tagesausflug auf die vorgelagerte Insel Koh Tonsay (mehr dazu gleich).
Weil Kampot und Kep aber wie gesagt sehr nah beisammen liegen (30 Autominuten voneinander entfernt), kannst du den jeweils anderen Ort auch problemlos als Tagesausflug besichtigen. In diesem Fall empfehlen wir eher, in Kampot zu übernachten. Erstens ist Kampot unserer Meinung nach der reizvollere Ort und andererseits ist das Hotelangebot dort auch einfach besser.
Wir selbst haben in Kampot im sehr empfehlenswerten Hotel The Columns übernachtet, von dem wir dir am Ende dieses Blogartikels noch ausführlicher erzählen.
Reiseführer Kambodscha: Unser Tipp
In Südostasien nutzen wir fast ausschließlich die Reiseführer von Stefan Loose. Diese sind wirklich top recherchiert und haben super Tipps parat – das gilt auch für den Stefan Loose Reiseführer Kambodscha. Wir mögen die Aufbereitung und die Struktur der Loose-Reiseführer sehr. Sie richten sich übrigens in erster Linie an Individualreisende – perfekt also, wenn du Kambodscha auf eigene Faust bereisen möchtest.
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2. Kampot: Sehenswürdigkeiten & Tipps
Im 50.000-EinwohnerInnen-Städtchen Kampot geht es sehr ruhig und beschaulich zu. Kampot ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und für die mehr oder weniger gut erhaltenen Bauwerke aus der französischen Kolonialzeit bekannt.
Eines vorweg: Klassische touristische Sehenswürdigkeiten darfst du dir in Kampot nicht erwarten. Es ist vielmehr das gemütliche Flair, das dieses Städtchen zu einem lohnenswerten Zwischenstopp macht.
Koloniales Zentrum von Kampot
Starten wir im Herzen der Altstadt von Kampot, dem französischen Viertel nahe des Flussufers. Kambodscha stand fast einhundert Jahre unter französischer Kolonialherrschaft. Die architektonischen Überbleibsel der Kolonialzeit sind nach wie vor präsent – wenngleich an vielen Ecken der Putz gewaltig bröckelt.
Nimm dir am besten ein bisschen Zeit und erkunde auch die Seitengassen – man entdeckt so einige spannende Fotomotive. Du darfst dir mit Kampot wirklich kein herausgeputztes Städtchen erwarten, aber das Zentrum hat jedenfalls viel Flair, soviel steht fest.
Teuk Chhou: Sonnenuntergang am Flussufer
Durch Kampot schlängelt sich ein Fluss, der Teuk Chhou. An dessen Ostufer (gleich beim Französischen Viertel) kannst du wunderschöne Sonnenuntergänge erleben. Die Atmosphäre ist sehr gemütlich und entspannt.
Es gibt einige Cafés und Lokale – viele werben zum Sonnenuntergang auch mit einer „Happy Hour“ um Gäste. Eine Institution ist das Rikitikitavi. Hier gibt’s sehr gutes Essen und von manchen Plätzen hast du einen netten Blick auf den Fluss.
Kampot Pfeffer: Eine Pfefferplantage besuchen
Die Provinzen Kampot und Kep sind weltweit als Pfefferanbaugebiete bekannt. Der sogenannte Kampot Pfeffer gilt als einer der besten und teuersten der Welt. Einige der Pfefferplantagen kannst du besuchen. Wenn du also schon einmal in der Region bist, dann würden wir dir empfehlen, einer Plantage einen Besuch abzustatten, um einen kleinen Einblick in die Pfeffergewinnung zu bekommen. Folgende beiden Unternehmen sind besonders bekannt:
La Plantation: Eine riesige Bio-Plantage, die von einem französisch-belgischen Paar geführt wird. La Plantation befindet sich gut eine halbe Autostunde östlich von Kampot. Während der Öffnungszeiten gibt es regelmäßig kostenlose Touren.
Farm Link: Farm Link erreichst du vom Zentrum Kampots gemütlich zu Fuß in etwa 15 Minuten. Hier steht nicht der Pfefferanbau im Fokus, sondern Farm Link arbeitet mit lokalen Pfefferbauern zusammen. Du kannst dabei zusehen, wie die Pfefferkörner sortiert werden. Falls du die Plantagen sehen möchtest, bist du bei La Plantation besser aufgehoben.
Mit dem Fahrrad die Region & die Salzfelder erkunden
Was wir in Kampot am meisten geliebt haben? Das waren definitiv nicht die klassischen Sehenswürdigkeiten, sondern das Eintauchen ins einheimische Leben. Miete dir am besten ein Fahrrad (es muss in diesem Fall gar kein Roller sein) und erkunde ganz gemütlich die Umgebung.
Wir selbst sind mit dem Fahrrad beispielsweise zu Farm Link (Kampot Pfeffer) und den Salzfeldern gefahren. Auf dem Weg dorthin haben wir spontan einen Zwischenstopp eingelegt und uns mit den Kindern auf dem Foto eine Wasserschlacht geliefert. (Es hatte kürzlich geregnet, daher gab es genügend Wasser.)
Wenn man sich nur ein paar Kilometer außerhalb des Zentrums von Kampot begibt, merkt man erst, wie dörflich das Leben hier ist. Viele Menschen leben unter unfassbar ärmlichen Verhältnissen – traurig anzusehen und doch waren wir einmal mehr erstaunt, mit welcher Gastfreundschaft man hier empfangen wird.
Essen & Trinken in Kampot: Unsere Restaurant-Tipps
Gute Nachricht: Im Kampot gibt es vergleichsweise viele nette Cafés und Restaurants, in denen man wirklich gut essen kann. Einige davon sind überraschend stylisch und sogar für VeganerInnen gibt es genügend Angebot. Folgende Lokale können wir besonders empfehlen:
Sabay Beach Restaurant and Cocktail Bar: Dieses kleine Juwel befindet sich am Flussufer, allerdings leider etwa 25 Autominuten vom Zentrum von Kampot entfernt. Du speist hier ausgezeichnet mit Blick aufs Wasser. Sehr zu empfehlen – besonders zum Sonnenuntergang!
Rikitikitavi: Sehr bekanntes Restaurant, das sich an der Uferpromenade befindet. Perfekt für einen Sundowner oder ein Abendessen – man isst hier wirklich gut.
Atelier Kampot: Ein wunderschönes, überraschend stylisches und französisch inspiriertes Restaurant an der Uferpromenade von Kampot. Die Preise sind eher gehoben.
Deva Cafe: Falls du auf der Suche nach einem veganen Restaurant bist, dann solltest du dem Deva Cafe unbedingt einen Besuch abstatten. Dieses gemütliche Lokal liegt etwas außerhalb vom Zentrum (mit dem Roller in 5 Minuten erreichbar). Für ziemlich wenig Geld erhältst du hier köstliches Essen.
3. Kep: Highlights & Tipps
Du dachtest, Kampot hat wenige Sehenswürdigkeiten zu bieten? Dann warst du noch nicht in Kep. Dass der lokale Krabbenmarkt das touristische Highlight ist, sagt schon alles aus, oder?
Bis zum kambodschanischen Bürgerkrieg war Kep einer der wichtigsten Badeorte des Landes. Mittlerweile ist davon aber leider nicht mehr viel zu spüren. Kep hat zwar einen Strand, aber ganz ehrlich: Für einen klassischen Badeurlaub würden wir Kep definitiv nicht empfehlen. Kep ist dafür ein toller Ort, um einen authentischen Einblick in das kambodschanische Leben zu erhalten. Weil Kep wie gesagt nur 30 Minuten von Kampot entfernt liegt, kannst du es problemlos auch als Tagesausflug besuchen.
Crab Market
Der Krabbenmarkt (Crab Market) geht täglich tagsüber (von etwa 9 Uhr bis abends) über die Bühne. Meeresfrüchte-Fans werden es hier lieben: Muscheln, Garnelen, Krebse und Co – hier gibt es wirklich alles. Du kannst dir dein Essen selbst auswählen und dann direkt vor Ort zubereiten lassen – Street Food wie man es sich vorstellt.
Zum Crab Market gehört auch eine Reihe klassischer Restaurants. Hier speist du etwas bequemer mit Blick aufs Wasser. Vor allem zum Sonnenuntergang ist es hier wirklich fein und empfehlenswert.
Essen & Trinken in Kep
Khmer Roots Café: Dieses kleine, authentische Restaurant liegt zwischen Kep und Kampot und zwar herrlich idyllisch an einem kleinen See. Es lohnt sich, nach einem Besuch der Pfefferplantage La Plantation hier vorbeizuschauen.
Kep Coffee: Nettes kleines Café, in dem du gut frühstücken oder zu Mittag essen kannst. Der Kaffee soll hier ebenfalls sehr gut sein.
Kep Sur Mer Restaurant: Falls du in einem der Restaurants beim Krabbenmarkt speisen möchtest, dann können wir dieses hier empfehlen. Besonders schön sitzt man an den vordersten Tischen mit Blick aufs Meer.
4. Ausflug nach Koh Tonsay (Rabbit Island)
Lust auf ein paar entspannte Stunden am Strand? Den schönsten Strand der Region findest du nicht am Festland, sondern auf einer vorgelagerten Insel – Koh Tonsay, auch Rabbit Island genannt. Koh Tonsay liegt ungefähr eine halbe Stunde Bootsfahrt von Kep entfernt.
Auf Koh Tonsay wirst du zum Nichtstun förmlich gezwungen: Außer ein paar Bars und einfachen Bungalows gibt es auf Koh Tonsay keine Infrastruktur. Falls du also einen gemütlichen Strandtag einlegen möchtest, dann bist du hier goldrichtig. Manche Reisende bleiben auch mehrere Tage auf Koh Tonsay. Das wäre uns persönlich aber dann doch zu eintönig und abgeschieden.
Viele entscheiden sich daher für einen Tagesausflug. Sammelboote von Kep fahren jeweils um 9 Uhr und um 13 Uhr. Ein Ticket kostet 8 Dollar pro Person. Am besten, du checkst die Uhrzeiten vor Ort noch einmal.
Koh Tonsay kannst du übrigens auch zu Fuß umrunden: Die Wanderung dauert etwa drei Stunden und soll sehr lohnenswert sein. Wir befürchten, dass du auf dem Rundweg leider auch Zeuge von angespültem Müll wirst. Der Hauptstrand war bei unserem Besuch allerdings ziemlich sauber.
5. Unser Hotel-Tipp für Kampot
Wir haben unsere Zeit in Kampot im wunderschönen Hotel The Columns verbracht, das wir dir sehr empfehlen können. Das Hotel ist in mehreren Kolonialhäusern untergebracht, die sehr schön und mit viel Liebe fürs Detail renoviert wurden.
Du übernachtest hier mitten im Zentrum von Kampot (in einer sehr ruhigen Gasse) und kannst das Städtchen vom Hotel aus perfekt zu Fuß erkunden. Der Architektur des Hauses ist es geschuldet, dass manche Zimmer etwas dunkel sind, aber dafür sind sie sehr komfortabel ausgestattet. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist jedenfalls top.
Sehr gut geschmeckt hat uns das Frühstück. Es wird in der wunderschönen Lobby serviert und ist der perfekte Start in den Tag. Unser Fazit: Wenn du im Zentrum von Kampot übernachten möchtest (was wir empfehlen würden), dann ist dieses Hotel eine super Wahl.
Hier kannst du das Hotel buchen: The Columns
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Warst du schon einmal in Kampot oder Kep? Wie hat es dir gefallen? Gibt es noch weitere Highlights, die man deiner Meinung nach nicht verpassen sollte? Wir freuen uns auf deine zusätzlichen Tipps!