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Bosnien und Herzegowina Reisetipps: Die schönsten Reiseziele und hilfreiche Infos

Wenn es ein Land in Europa gibt, das sich als „Reiseziel-Geheimtipp“ bezeichnen darf, dann ist es Bosnien und Herzegowina. Wir kamen ohne Erwartungen – und waren am Ende ziemlich begeistert.

Bosnien und Herzegowina ist reich an Kultur und landschaftlich unglaublich eindrucksvoll. Bosnien ist ein Land für Entdecker*innen. Es gibt so viel zu erkunden, so viele Orte, von denen man noch nie zuvor gehört hat. Und: Noch ist Bosnien ein ziemlich günstiges Reiseziel. Klingt ein bisschen zu schön, um wahr zu sein? Bosnien ist ein Geheimtipp – wir sagen’s ja.

Falls es dir so wie uns bis vor kurzem geht, und du keine Ahnung hast, was dich in Bosnien überhaupt erwartet, dann bist du auf unserem Reiseblog goldrichtig. Wir stellen dir die schönsten Reiseziele in Bosnien und Herzegowina vor und verraten dir praktische Reisetipps für die Planung und Vorbereitung deines Roadtrips.

Bosnien Herzegowina Reisetipps

1. Bosnien und Herzegowina: FAQs, Reisezeit & erste Reisetipps

Spannende Fakten über Bosnien und Herzegowina

  • Bosnien und Herzegowina gehört zum Balkan und hat gut 3 Millionen Einwohner*innen.
  • Die Hauptstadt und größte Stadt des Landes ist Sarajevo (knapp 300.000 Einwohner*innen). In den ländlichen Gebieten ist Bosnien mitunter äußerst dünn besiedelt. Oft fährt man stundenlang über bergige Straßen und kommt nur vereinzelt an Dörfern vorbei.
  • In den 90er Jahren wurde das Land durch den Bosnienkrieg erschüttert, der geschätzt 100.000 Menschenleben forderte. Der Krieg ist zwar vorüber, doch die Wunden sind sichtbar – allein schon durch die Einschusslöcher, die man noch immer überall sieht.
  • Seit dem Ende des Krieges (1995) ist das Land ist quasi zweigeteilt: Da wäre zum einen die Föderation Bosnien und Herzegowina und zum anderen die Republika Srpska. Dazu gleich mehr.
  • Bosnien und Herzegowina liegt tatsächlich am Meer. Die Küste ist allerdings gerade einmal 20 Kilometer lang. Den Rest der Küste hat Kroatien für sich beansprucht (und so ganz nebenbei auch kürzlich erst eine moderne Brücke gebaut, um Bosnien umfahren zu können.)
  • Das Landesinnere Bosniens ist teils sehr bergig und wird unter anderem vom Dinarischen Gebirge geprägt. Der höchste Berg des Landes ist der Maglić mit 2.386 Metern Höhe.

Das solltest du vor deiner Reise nach Bosnien wissen

1. Es gibt viel mehr zu entdecken, als du glaubst.

Bosnien – das ist doch das Land mit der berühmten Brücke und Sarajevo als Hauptstadt. Und sonst? Gibt es abgesehen davon überhaupt noch Highlights?

Falls du dich in diesen Gedanken wiederfindest (jep, auch uns ging es so), dann können wir dir schon einmal versprechen: Bosnien wird dich umhauen. Es gibt nämlich so, so, so viel mehr Highlights als du vermuten würdest.

Es gibt imposante Berge und gigantische Wasserfälle, lebendige Städte und entlegene Bergdörfer, uralte Moscheen und opulente Kirchen. Das Schöne an Bosnien und Herzegowina: Man kann hier noch auf richtige Entdeckungsreise gehen. So viele Orte, so viele Regionen, von denen man noch nie zuvor gehört hat.

2. Der Tourismus steckt an vielen Orten in den Kinderschuhen.

Hippe Hotels und Restaurants? Gibt es, doch du musst sie mit der Lupe suchen. Klar, in Bosnien und Herzegowina sind auch sehr touristische Orte beheimatet. Hier ist allen voran Mostar zu nennen. In der winzigen, weltberühmten Altstadt reiht sich ein Souvenirstand an den nächsten.

Im Großen und Ganzen jedoch ist Bosnien und Herzegowina (insbesondere in weniger bekannten, ländlichen Gebieten) touristisch nicht sehr erschlossen. Das beginnt beispielsweise damit, dass offizielle Tourismus-Websites verschiedenster Regionen oft nicht einmal existieren – und wenn, dann nicht immer auf Englisch verfügbar sind.

Stell dich auch darauf ein, dass der Standard bei Hotels allgemein etwas niedriger liegt als in Mitteleuropa. Das betrifft natürlich insbesondere die ländlicheren Gebiete. Vergiss nicht: Bosnien und Herzegowina ist ein armes Land – und das schlägt sich natürlich auch in der touristischen Infrastruktur nieder.

Ganz wichtig: In Bosnien wird viel geraucht. Dass ein Lokal drinnen nach Rauch stinken kann, hat man ja bei uns mittlerweile (zum Glück) schon verdrängt. In Bosnien ist es anders. Zigarettengeruch ist ein ständiger Begleiter. Die Gesetzeslage verschärft sich hier zwar glücklicherweise seit einiger Zeit und in Zukunft wird die Lage etwas anders aussehen. Aber Fakt ist: Es gibt nach wie vor Raucher-Zimmer in Hotels und dass ein Apartment rauchfrei ist, ist leider keine Selbstverständlichkeit! (Ja, auch das mussten wir schmerzlich feststellen.)

3. Bosnien ist quasi zweigeteilt.

Bosnien und Herzegowina ist gleich in zweifacher Hinsicht geteilt: Da wäre zum einen die geographische Teilung des Landes in den nördlichen (weitaus größeren) Teil Bosnien sowie den südlichen (deutlich kleineren) Teil Herzegowina.

Viel wesentlicher jedoch (und auch vor Ort als Tourist*in klar spürbar) ist die politische Spaltung des Landes in zwei sogenannte Entitäten.

  • Föderation Bosnien und Herzegowina: Hier leben vorwiegend Bosniakinnen und Bosniaken sowie bosnische Kroatinnen und Kroaten.
  • Republika Srpska: Hier leben vorwiegend bosnische Serbinnen und Serben.

Eine ungefähre Vorstellung davon, wie zerrissen das Land ist, bekommt man erst, wenn man vor Ort ist. Sobald man von der Föderation Bosnien und Herzegowina in die Republika Srpska reist, wehen andere Flaggen, Moscheen weichen orthodoxen Kirchen und allein dadurch macht das Ortsbild einen gänzlich anderen Eindruck.

Die beste Reisezeit

Wenn du eine Rundreise machen möchtest und mehrere Reiseziele in Bosnien und Herzegowina erkunden möchtest, dann empfehlen wir die Monate Mai bis Oktober, in der überwiegend warmes, trockenes Wetter herrscht.

Im Hochsommer kann es in manchen Regionen sehr, sehr heiß werden. Dazu zählt allen voran Mostar, welches als der heißeste Ort des Landes gilt. Hier kann das Thermometer auch mal auf 35 Grad klettern.

Da Bosnien und Herzegowina glücklicherweise kein sehr touristisches Reiseziel ist (von manchen Orten wie Mostar einmal abgesehen), ist der Sommer auch lange nicht so überlaufen wie man es etwa vom Nachbarland Kroatien kennt. Wir selbst etwa waren im Juli in Bosnien und können diesen Monat sehr empfehlen.

2. Die schönsten Reiseziele & Highlights

Sarajevo

Was für eine Stadt! Sarajevo, die lebendige Hauptstadt des Landes, ist eines jener Reiseziele in Bosnien, das unbedingt auf deiner Route stehen sollte. Der spannende Kulturmix ist es, der Sarajevo so unvergleichlich macht.

Wenn man durch die Altstadt Sarajevos spaziert, die sogenannten Baščaršija, könnte man fast meinen, man sei in Istanbul gelandet. Es duftet nach Holzkohle, man hört den Muezzin rufen und an jeder Ecke wird Kaffee in Kupferkännchen serviert.

Eine traurige geschichtliche Begebenheit: Im Bosnienkrieg wurde Sarajevo dreieinhalb Jahre belagert. Tausende verloren ihr Leben. Der Krieg ist längst vorbei und doch omnipräsent. Mehrere Gedenk-Museen erinnern an die Gräueltaten von damals. Wenn du dich also näher mit der Geschichte des Landes befassen möchtest (und das würden wir unbedingt empfehlen), dann ist Sarajevo der ideale Ort dafür.

Hier findest du unseren ausführlichen Blogartikel: Sarajevo Reisetipps

Sarajevo Sebilj Brunnen

Mostar

Neben Sarajevo ist das kleine Städtchen Mostar vermutlich das berühmteste Reiseziel in Bosnien und Herzegowina. Hier thront eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Wahrzeichen des Landes: Die Brücke von Mostar.

Die markante Einbogenbrücke überspannt den Fluss Neretva und sorgt für das vermutlich ikonischste Fotomotiv des Landes. Kurios, aber wahr: Seit Jahrhunderten ist es Tradition, den Sprung von der Brücke 20 Meter in die Tiefe zu wagen.

Mostar ist ein vergleichsweise touristisches Reiseziel in Bosnien und Herzegowina. Wir würden unbedingt empfehlen, über Nacht zu bleiben, um die Altstadt in den Abend- oder Morgenstunden ohne Tagesgäste erleben zu können.

Hier findest du unseren ausführlichen Blogartikel: Mostar Tipps

Mostar Aussichtspunkt

Blagaj

Das berühmte Derwisch-Kloster („Tekija“) von Blagaj ist ein weiteres Reiseziel, das du auf deiner Reise durch Bosnien und Herzegowina nicht verpassen solltest. Der kleine Ort Blagaj befindet sich in der Nähe von Mostar und bietet sich als Tagesausflug bestens an.

An der Quelle der Buna („Vrelo Buna“) gelegen, ist das Derwisch-Kloster schon von außen ein wahres Postkartenmotiv. Direkt dahinter ragen die majestätischen Felswände in die Höhe – was für eine Kulisse!

Es lohnt sich unbedingt auch, einen Blick ins Innere des Klosters zu werfen. Man fühlt sich augenblicklich in alte Zeiten versetzt und kann sich gut vorstellen, wie die Menschen hier einst lebten.

Trebinje

Das malerische Städtchen Trebinje im äußersten Süden des Landes zählte zu den größten Überraschungen auf unserer Reise. Die spektakuläre Lage vor dem Gebirgsmassiv sowie die zauberhafte und untouristische Altstadt machen Trebinje in unseren Augen zu einem äußerst lohnenswerten Reiseziel.

Trebinje weiß auch mit einigen ungewöhnlichen Sehenswürdigkeiten zu beeindrucken. Da wäre allen voran das serbisch-orthodoxe Kloster Hercegovačka Gračanica zu nennen, welches auf einem Hügel oberhalb der Altstadt thront.

Hier findest du unseren ausführlichen Blogartikel: Trebinje Reisetipps

Arslanagic Brücke

Travnik

Noch so eine positive Überraschung! Das kleine Städtchen Travnik ist eines der eher unbekannten Reiseziele in Bosnien und Herzegowina. Mit Blick auf die Geschichte des Landes ist Travnik jedoch von großer Bedeutung: Im Osmanischen Reich war Travnik einst die Hauptstadt Bosniens.

Aus mittelalterlicher Zeit stammt auch eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Travnik: Die gut erhaltene Festung. Sie thront in erhöhter Lage, oberhalb der Altstadt, und ist unbedingt einen Besuch wert.

Ebenfalls äußerst sehenswert ist die Bunte Moschee („Šarena džamija“), die ihren Namen aufgrund der farbprächtigen Fenstergläser erhalten hat. Du solltest die Moschee unbedingt auch innen besichtigen. Für uns zählt sie zu den schönsten des Landes.

Unser Tipp: Ausgezeichnet gegessen haben wir im Ex Ponto Bar & Restaurant. Ein solch hippes Lokal würde man sonst eher in der Hauptstadt Sarajevo erwarten. Hier gibt’s moderne Küche zu sehr fairen Preisen.

Travnik Bosnien

3. Transport in Bosnien: Von A nach B kommen

Es ist zwar möglich mit dem Bus durch Bosnien zu reisen, wir persönlich würden allerdings aufgrund der Flexibilität dann doch eher das Auto empfehlen.

Mit dem eigenen Auto durch Bosnien und Herzegowina

Du möchtest mit dem eigenen Auto nach Bosnien reisen? Funktioniert – wir haben es auch so gemacht. Es gibt jedoch ein paar Dinge, die du beachten solltest.

Je nachdem, wo du zu Hause bist, kann sich die Anreise ziehen. Von Wien ist man bis Sarajevo ungefähr 9 Stunden unterwegs, von München 11 Stunden. Solltest du weiter nördlich starten, dann dauert es natürlich entsprechend länger.

Ebenfalls gut zu wissen: Du durchquerst mehrere Länder und somit werden auch jeweils Mautgebühren fällig – genauer gesagt in Slowenien, Kroatien und natürlich Österreich.

Wichtig für den Grenzübertritt nach Bosnien und Herzegowina ist die sogenannte „Grüne Versicherungskarte“ für dein Auto. Die Karte belegt, dass eine gültige Versicherung besteht. Wenn du sie nicht mehr findest (sie wird üblicherweise mit der Polizze zugestellt), kannst du sie bei deiner Versicherung beantragen.

Es kann zwar sein, dass die Karte nicht kontrolliert wird, doch falls doch und du hast sie nicht dabei, dann musst du an der Grenze eine zusätzliche Versicherung für dein Auto abschließen.

Tipps zum Mietwagen buchen

Deutlich entspannter reist es sich erfahrungsgemäß mit einem Mietwagen – vorausgesetzt natürlich, dieser ist entsprechend versichert. Insofern gleich einmal unser erster wichtiger Tipp: Achte bei der Mietwagenbuchung unbedingt auf einen Vollkaskoschutz und zwar ohne Selbstbeteiligung oder mit Erstattung der Selbstbeteiligung seitens des Vermieters.

Als Ausgangsort für deinen Roadtrip bietet sich Sarajevo an. Hier befindet sich der größte internationale Flughafen des Landes, der von verschiedenen Städten des deutschsprachigen Raums direkt angeflogen wird.

Wir selbst wählen übrigens aus Sicherheitsgründen nie die kleinste Mietwagenklasse. Insbesondere in Bosnien würden wir zu einem Mittelklasse-Wagen raten, da man doch jede Menge Zeit auf Landstraßen verbringt.

Hier kannst du nach günstigen Mietautos suchen: Sunny Cars

Verkehr auf den Straßen & Straßenverhältnisse

Zunächst einmal die gute Nachricht: Das Autofahren in Bosnien und Herzegowina haben wir relativ entspannt erlebt. Oft fährt man über gut ausgebaute Landstraßen. Nicht selten führen die Straßen auch durch sehr bergiges Gebiet, sodass man nicht gerade schnell vorwärts kommt. Generell solltest du dich auf ein vergleichsweise langsames Reisetempo einstellen.

Das Autobahn-Netz in Bosnien befindet sich aktuell noch in Bau. An manchen Abschnitten wurde die Autobahn bereits eröffnet. Die Mautgebühr bezahlt man in diesem Fall gerne, weil man Reiseziele wirklich deutlich schneller erreicht.

Hin und wieder sind Straßen von Schlaglöchern übersät. Darauf solltest du jedenfalls immer vorbereitet sein und die Geschwindigkeit dementsprechend anpassen.

Was ebenfalls durchaus vorkommen kann: Plötzlich auf einer unbefestigten (also nicht asphaltierten) Straße zu landen. Wenn du deine Route über Google Maps suchst, dann empfehlen wir einen Blick auf die zu fahrenden Straßen zu werfen. Bei Hauptverkehrsrouten zwischen Städten musst du aber im Großen und Ganzen keine Bedenken haben. Wir jedenfalls konnten alle Reiseziele auf asphaltierten Straßen erreichen.

Hilfreiche Tipps und gesetzliche Vorgaben (u.a. Promillegrenze, Höchstgeschwindigkeit etc.) findest du auf der ÖAMTC-Website: Reiseinfos Bosnien.

Bosnien Autofahren Erfahrungen

4. Essen & Trinken in Bosnien

Wir warnen an dieser Stelle gleich einmal vor: Die bosnische Küche ist ziemlich deftig. Schlechte Nachricht für alle, die sich vegetarisch ernähren: Die meisten Spezialitäten werden aus Fleisch zubereitet. Man findet zwar immer auch vegetarische Optionen, doch wirklich abwechslungsreich kann man auf Dauer leider nicht essen.

Essen gehen in Bosnien ist ein sehr günstiges Unterfangen. Für ungefähr fünf Euro pro Person kannst du nicht selten schon richtig gut essen. Kleiner Tipp: Es ist üblich, ein Trinkgeld in der Höhe von ca. fünf bis zehn Prozent zu geben.

Bosnische Spezialitäten

Ćevapi: Kennt wohl jede*r. Die gegrillten Fleisch-Röllchen sind so etwas wie das Fast Food Nr. 1 in Bosnien. Serviert werden sie an jeder Ecke, bevorzugt in den sogenannten „Ćevabdžinicas“.

Burek: Ebenfalls ein beliebter Snack für zwischendurch ist Burek. Dieses Blätterteiggericht wird traditionellerweise mit Fleisch gefüllt, oft zu einer Art Schnecke gerollt und dann gebacken. Es gibt Burek auch mit anderen Füllungen, dann heißen diese aber nicht Burek, sondern entsprechend ihrer Füllung (z.B. „Sirnica“ für Käse.) Restaurants, die sich auf die Zubereitung von Burek spezialisiert haben, nennt man „Buregdžinica“.

Dolma: Dolma ist gefülltes Gemüse („Dolma“ = „gefüllt“). Meist werden Paprika, aber auch Zwiebel oder Tomaten verwendet und mit einer Kombination aus Fleisch und Reis gefüllt.

Bosanski Lonac: Dieses reichhaltige Eintopfgericht ist eine der Nationalspeisen in Bosnien. Es besteht üblicherweise aus Fleisch und Gemüse und wird stundenlang gekocht.

Tufahije: Eine der wohl beliebtesten Süßspeisen in Bosnien und Herzegowina ist Tufahije. Dich erwartet hier ein mit Walnüssen gefüllter Apfel, der in Zuckerwasser gedünstet und anschließend mit Sirup und Schlagobers serviert wird.

Bosnischer Kaffee: Wird an jeder Ecke und zu jeder Tageszeit getrunken: Bosnischer Kaffee. Er erinnert an türkischen Kaffee, ist aber ein wenig milder (trotzdem noch sehr herb!) und wird in einer Kupferkanne serviert. Wenn der Kaffeesatz abgesunken ist, füllt man den Kaffee in kleine Mokka-Tassen. Dazu gibt’s traditionellerweise ein Stück Würfelzucker und Lokum, eine orientalische Süßigkeit.

5. Übernachten und Unterkünfte in Bosnien

Das Übernachtungs-Angebot in Bosnien unterscheidet sich sehr stark je nach Reiseziel. Während es beispielsweise in Sarajevo durchaus moderne Hotels internationaler Ketten gibt, fällt es in manchen ländlicheren Regionen bedeutend schwerer, tolle Unterkünfte zu finden.

Die Preise fürs Übernachten sind ziemlich günstig. Allerdings muss man sich auch dessen bewusst sein, dass der Standard in Bosnien und Herzegowina allgemein etwas niedriger ist als in Mitteleuropa.

Wichtiger Tipp: Vor allem bei privaten Apartments ist es nicht unüblich, dass man rauchen darf! Lies daher die Zimmerbeschreibung immer ganz genau und frag im Zweifelsfall besser nach. Wir haben in Travnik beispielsweise ein extrem gut bewertetes Apartment gebucht, welches fürchterlich nach abgestandenem Rauch gestunken hat. In keiner Bewertung hätten wir irgendeinen Hinweis darauf gefunden.

Tipps für Unterkünfte

Mostar: Shangri La Mansion

Ein familiär geführtes, stilvolles Boutique-Hotel im Herzen von Mostar. Die Zimmer sind sehr komfortabel und hochwertig ausgestattet. Ein Highlight ist die Dachterrasse, auf der man vor allem nach Sonnenuntergang entspannte Stunden verbringen kann. Die berühmte Brücke von Mostar erreichst du in gerade einmal drei Minuten zu Fußen. Top!

Hier kannst du das Hotel buchen: Shangri La Mansion

Trebinje: Herceg Vila

Ein Juwel im Süden von Bosnien! Das hübsch eingerichtete Hotel wird von einem bosnisch-kanadischen Paar geführt und ist ein absoluter Wohlfühlort. Ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis findet man wohl kaum sonst wo in Bosnien.

Hier kannst du die Unterkunft buchen: Herceg Vila

Sarajevo: Hotel Sana

Ein nettes Stadthotel in Sarajevo, das kaum besser gelegen sein könnte: Die Baščaršija (Altstadt) erreichst du in zwei Minuten zu Fuß. Die Zimmer sind recht klein, aber man hat alles, was man benötigt. Wir haben uns sehr wohlgefühlt.

Hier kannst du das Hotel buchen: Hotel Sana

6. Reisekosten Bosnien: So viel Geld benötigst du

Währung & Bezahlen in Bosnien und Herzegowina

Die Währung von Bosnien und Herzegowina ist die Konvertible Mark. Abgekürzt wird sich durch das Kürzel „KM“ oder auch „BAM“. 1 Konvertible Mark wird wiederum in 100 Fening unterteilt.

Der Wechselkurs ist praktischerweise an den Euro gekoppelt. (Einst war es die Deutsche Mark.) 1 Euro entspricht 1,96 Konvertible Mark. Somit ist das Umrechnen vor Ort relativ simpel, denn du musst den Preis eigentlich immer nur durch zwei dividieren und kennst den Euro-Betrag.

Auch wenn der Euro kein offizielles Zahlungsmittel ist, wird er oft akzeptiert. (An berühmten Sehenswürdigkeiten sind manchmal sogar Euro-Preise angegeben.) Wir würden aber dennoch empfehlen, Konvertible Mark zu besorgen.

Mit einer EC-Karte (Bankomatkarte) kannst du vor Ort in Bosnien und Herzegowina ganz einfach Geld abheben. Bedenke, dass beim Abheben Gebühren bzw. Spesen anfallen können. In Bosnien betrug die Gebühr fürs Abheben bei uns umgerechnet ungefähr 3 Euro. Alternativ kannst du auch Geldwechseln. Das würden wir immer vor Ort in Bosnien machen – also nicht schon im Heimatland, denn dort erhältst du üblicherweise einen viel schlechteren Wechselkurs.

Reisekosten in Bosnien und Herzegowina

Gute Nachricht für dich als Reisende*n: Bosnien und Herzegowina ist ein sehr günstiges Reiseziel – insbesondere im europäischen Vergleich, aber auch im Vergleich zu anderen Ländern am Balkan. Kroatien und Montenegro sind etwa deutlich teurer.

Sparen kannst du ganz besonders bei Unterkünften und beim Essengehen. Zwar gibt es auch hier natürlich höherpreisige Optionen, aber wer aufs Geld achten muss/möchte, der findet in Bosnien wirklich noch wahre Schnäppchen.

Was kostet in Bosnien und Herzegowina…?

  • Übernachtung in einem hübschen Doppelzimmer: ca. 100 Euro pro Nacht (d.h. ca. 50 Euro pro Person)
  • Mietwagen (Mittelklasse) für eine Woche: ca. 300 bis 400 Euro
  • Hauptgericht in einem schönen Restaurant: 10 bis 20 KM (ca. 5-10 Euro)
  • Burek (großes Stück): 4 bis 6 KM (ca. 2 bis 3 Euro)
  • Bosnischer Kaffee: 3 bis 4 KM (ca. 1,5 bis 2 Euro)
  • Eintritt Kravica Wasserfälle: 20 KM (ca. 10 Euro) pro Person
  • Eintritt Derwisch-Kloster Blagaj: 10 KM (ca. 5 Euro) pro Person
  • Ticket Seilbahn Sarajevo Berg- und Talfahrt: 20 KM (ca. 10 Euro) pro Person

7. Sicherheit in Bosnien und Herzegowina

Dem schrecklichen Krieg in den 90er-Jahren ist es zu „verdanken“, dass Bosnien und Herzegowina sich bislang immer noch nicht so recht vom Image eines gefährlichen Landes lösen konnte. Und das ist einfach nur unfassbar schade, denn das Gegenteil ist der Fall.

Bosnien und Herzegowina ist ein sicheres Reiseland. Für eine aktuelle, objektive Einschätzung der Sicherheitslage möchte wir wie immer auf die Website des Außenministeriums (Österreich) bzw. des Auswärtigen Amts (Deutschland) verweisen.

Ein wichtiger Hinweis: Du solltest unbedingt im Hinterkopf behalten, dass es in Bosnien nach wie vor nicht geräumte Landminenfelder gibt! Bei Wanderwegen solltest du also beispielsweise immer auf den markierten Wegen bleiben.

Ansonsten gelten für Bosnien und Herzegowina die gleichen Sicherheits-Tipps wie überall sonst auch auf der Welt: Wertgegenstände eng am Körper tragen, keine Wertgegenstände im Auto zurücklassen und das Auto idealerweise auf einem bewachten Parkplatz abstellen.

Noch ein paar Worte zu unserer eigenen Erfahrung: Wir haben uns in Bosnien zu keinem Zeitpunkt unwohl oder unsicher gefühlt – ganz im Gegenteil! Wir haben durchwegs positive Erfahrungen gemacht und haben die Einheimischen als unfassbar freundlich und hilfsbereit erlebt.

8. Internet: Online bleiben während deiner Reise

Wichtig zu wissen: Bosnien und Herzegowina gehört nicht zur EU und Datenroaming ist daher auch nicht kostenlos. Ganz im Gegenteil! Es kann sogar ganz schön ins Geld gehen, wenn du in Bosnien unabsichtlich mit deinen mobilen Daten surfst.

Wir persönlich haben uns mittlerweile beim Reisen schon so sehr daran gewöhnt, immer online etwas recherchieren zu können (z.B. Restaurants in der Nähe), sodass wir nicht mehr darauf verzichten möchten. Wenn du in Bosnien und Herzegowina mobil surfen möchtest, hast du zwei Möglichkeiten.

Variante 1: Du kaufst dir über deinen Mobilfunkanbieter ein Roamingpaket für Bosnien und Herzegowina. Weil das Preis-Leistungs-Verhältnis hier meist sehr zu wünschen übrig lässt (sprich: wenige Daten für viel Geld), würden wir diese Option nur empfehlen, wenn du für kurze Zeit im Land bleibst.

Variante 2 (Unser Tipp): Du besorgst dir vor Ort in Bosnien und Herzegowina eine lokale SIM-Karte. Empfehlenswert ist hier beispielsweise die SIM-Karte von haloo, die du in vielen Geschäften (Supermärkten, Postfilialen etc.) erhältst. Für nur wenige Euro kannst du praktisch während deiner gesamten Reise surfen. Wichtig: Dein Smartphone muss dafür für alle Netze freigeschaltet sein. Und: Wenn du nur einen SIM-Karten-Slot hast, bist du auf deiner regulären Telefonnummer natürlich nicht mehr erreichbar.


Transparenz: Affiliate Links

Dieser Blogartikel enthält unsere persönlichen Empfehlungen in Form von sogenannten Affiliate Links. Wenn du etwas über die Links buchst oder kaufst, erhalten wir eine kleine Provision. Für dich ändert sich dadurch am Preis überhaupt nichts. Tausend Dank von uns beiden!

Hast du schon einmal eine Reise nach Bosnien und Herzegowina unternommen? Welche Reiseziele kannst du besonders empfehlen und welche Reisetipps möchtest du vielleicht ergänzen? Vielleicht planst du gerade deinen Roadtrip und hast du noch Fragen? Wir freuen uns auf deinen Kommentar!

1 Kommentar

  1. Step

    Kann ich alles unterschreiben – Bosnien hat halt (so gut wie keine) Küste und deswegen strömen alle nach Kroatien. Wenn man Kroatien abseits der Küste besucht (zB Zagreb und Umgebung) ist es ebenso wenig touristisch.

    Das mit dem Rauchen stimmt leider – und als ich letztens wieder in Sarajevo war dienstlich, sind wir, als wir essen gehen wollten, mehrmals wieder umgedreht, weil es drinnen so fürchterlich stank. Und in einem verrauchten Lokal sitzen geht leider inzwischen gar nicht mehr, da graust mir richtig. So gesehen blieben wir zum Essen meist in den eher höherpreisigen Lokalen, wo Rauchverbot herrscht. Zum Draußensitzen am Abend war es dann doch schon zu kalt. Ist übrigens in Serbien oder Albanien genauso – die letzten Raucher-Bastionen Europas. Aber ja, landschaftlich ist es sehr schön, und die Leute sind sehr gastfreundlich. Insgesamt ein recht unterschätztes Land Europas – ein paar gibt es noch und die liegen fast alle im Osten…..

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